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Keine Chance auf Heimatnähe

Veröffentlicht am 10.02.2011 in Bildung

Ministerium: Abzug von Lehramtsanwärtern aus der Oberpfalz verschärft sich
Lehramtsanwärter aller Schularten aus der Oberpfalz werden künftig immer seltener die Chance erhalten, ihren Beruf nach Abschluss der Ausbildung in Heimatnähe ausüben zu können. Das geht aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der SPD-Abgeordneten Annette Karl hervor. Grund ist der sich weiter verschärfende Schülerrückgang in der Oberpfalz, der mittelfristig einen niedrigeren Lehrerbedarf nach sich zieht.

Im Gegensatz dazu steigen die Schülerzahlen vor allem im Großraum
München weiter an, während die Zahl der Lehramtsstudenten dort wegen der insgesamt besseren Berufschancen in der Wirtschaft traditionell zu niedrig ist, um den Lehrerbedarf aus eigener Kraft zu decken. „Es müssen daher weiter jedes Jahr Absolventen der 2. Staatsprüfung aus der Oberpfalz in Oberbayern eingesetzt werden“, so das Ministerium.
Dieses Schicksal teilen die Oberpfälzer Junglehrer mit ihren Kollegen aus Niederbayern und den drei fränkischen Regierungsbezirken.
Rückversetzung selten
Die Chancen auf eine spätere Rückkehr in die Heimat sind ebenfalls gering. Von den für das laufende Schuljahr gestellten 172 Anträgen von Grund- und Hauptschullehrern zur Rückversetzung aus Oberbayern in die Oberpfalz konnten nach Ministeriumsangaben
nur 24 berücksichtigt werden. In allen Fällen handelte es dabei um Familienzusammenführungen mit Kind. Ledige oder kinderlose Verheiratete hatten keine Chance. Etwas höher war offenbar die Rückkehrerquote an den Gymnasien und Realschulen. Wegen des dort anderen Lehrerverteilungssystems sind die Statistiken dort allerdings weniger aussagekräftig. Um die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zu erhöhen, empfiehlt das Kultusministerium die fachliche Weiterqualifikation der Antragssteller, um sich gezielt auf Funktionsstellen bewerben zu können, oder Versetzungsgesuche in Nachbarbezirke.
Die Rückversetzung von Lehrkräften in ihre alte Heimat hat aber auch
ihren Preis: Die Personalverluste in Oberbayern „müssen erneut durch
eine erhöhte Zahl von Abgaben aus der Oberpfalz ausgeglichen werden“, so das Ministerium.

Die Anfrage an die Staatsregierung, auf welcher sich der Artikel bezieht als pdf

Artikel: Jürgen Umlauft

 

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