SPD Unterbezirk

Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Der Vizepräsident des Bayer. Landtags, Professor Peter Paul Gantzer, zu Gast bei Landtagskandidatin Annette Karl

Veröffentlicht am 26.06.2008 in Senioren

Buch als Mutmacher für Senioren:
Neustadt/WN (spz): Professor Peter Paul Gantzer, MdL und Vizepräsident des Bayerischen Landtags, stellte bei seiner Tour durch den Stimmkreis Weiden/Neustadt am Montag im AWO-Heim sein im vergangenen Jahr erschienenes Buch "Alt ist was? Eine Verteidigung des Alters" vor. SPD-Kreis- und -Kreistags-Fraktionsvorsitzende Annette Karl hatte die Lesung organisiert.

Professor Gantzer, verheiratet, zwei Söhne, beleuchtet in seinem Buch unter anderem, wie es dazu gekommen ist, dass die Rentenzahlungen zum Leben nicht mehr ausreichen. Einer der Gründe sei, dass die Lebenserwartung der Durchschnittsbürger von früher 58 auf 79 Jahre angestiegen sei, Tendenz steigend. Die Gesellschaft werde immer älter. Diese leide aber nicht an Überalterung, sondern an Überjüngung. Es gebe immer weniger Ältere im Arbeitsprozess, da diese aus Kostenersparnis teilweise von den Betrieben dazu gezwungen würden, in Rente zu gehen. Das Gesellschaftsbild sei immer noch negativ. "Solange du arbeitest, giltst du noch was, aber dann wirst du in den virtuellen Rollstuhl gesetzt." Dieses Bild müsse sich unbedingt ändern, forderte der Autor.

Auch Themen wie die Problematik der Krankenversicherung griff er auf. Ein wesentlicher Grund des Defizits im Gesundheitswesen von derzeit zehn Milliarden Euro sei die strikte Trennung von ambulanter und stationärer Behandlung von Patienten. Dadurch käme es immer wieder zu kostspieligen Mehrfachuntersuchungen. Zudem sei Deutschland Vizeweltmeister im Röntgen.

Hauptursache für hohe Kosten bei Medikamenten sei die freie Preisbindung und laut einem Bericht der Europäischen Union gebe es in Deutschland viel zu viele unnütze Arzneimittel. So sei es menschenunwürdig und -verachtend, die ältere Generation abzustempeln unter dem Motto "Die Älteren werden öfter krank", so der Professor. Studien zeigten, dass 80 Prozent der über 65-Jährigen fast nicht krank seien.

Als weiteren Minuspunkt werde ständig die gestiegene Rentenbezugsdauer angeführt. Dies sei falsch. Verursacher des defizitären Rentensystems seien vor allem die hohe Arbeitslosigkeit, die Einführung des Niedriglohnsektors in den vergangenen Jahren, die Teilzeitarbeit und Frühverrentung sowie die Finanzierung der Renten der neuen Bundesländer durch die Westkasse. Dies sei der schlimmste Fehler gewesen.

AWO-Vorsitzender Erich F. Schmid kündigte in der Zusammenkunft an, dass im Falle der Wahl Karls wieder ein SPD-Abgeordnetenbüro im Haus untergebracht werde.

veröffentlicht auf oberpfalznetz.de 25.6.08

 

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