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Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

DELE-Sprachprüfungen: Schwarzer-Peter-Spiel des Kultusministeriums zu Lasten der Schülerinnen und Schüler sowie der VHS

Veröffentlicht am 08.05.2009 in Bildung

Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht!

SPD- Landtagsabgeordnete Annette Karl hatte eine Anfrage an die Staatsregierung gerichtet, um die Folgen des Pilotprojektes zu den DELE- Sprachprüfungen ( siehe NT- Berichte) auf die Schüler der anderen Schulen sowie die VHS zu eruieren und um zu erfahren, wie die Staatsregierung den negativen Auswirkungen entgegenwirken will.
Von der heutigen Antwort des Kultusministeriums zeigt sich Karl zutiefst enttäuscht:
„ Das Kultusministerium schiebt das Problem jetzt existierender unterschiedlicher Prüfungskosten für verschiedenen Schulen in einer Stadt einfach der VHS zu, indem sie sie auffordert, doch die gleichen Konditionen wie das KuMi auszuhandeln, wohlwissend, dass dies wegen der geringen Menge der Prüflinge einer lokalen VHS im Verhältnis zu einem flächendeckenden Pilotprojekt nicht möglich ist.

Insgesamt soll die VHS alle Probleme aus dem Pilotprojekt ohne Hilfe des KuMi allein mit dem Instituto Cervantes verhandeln.

Zitat: "Da die Volkshochschulen eine andere Klientel bedienen und unter anderen Voraussetzungen als ein Gymnasium arbeiten, scheint es angebracht, die weiteren Verhandlungen mit dem Instituto Cervantes seitens der Volkshochschulen selbst durchzuführen."
Die VHS bedient aber gerade nicht eine andere Klientel, sondern neben Bürgerinnen und Bürgern eben genau die Schüler, die in Weiden und Umgebung Spanisch lernen.

Auf die Frage, wie die finanziellen Nachteile für alle, die nicht Schüler am Kepler-Gymnasium sind, ausgeglichen werden sollen, bleibt das Kultusministerium eine Antwort gänzlich schuldig.

Ich kann daraus nur schließen, dass es Minister Spaenle vollkommen egal ist, dass hier Schüler 1. und 2. Klasse geschaffen werden und einmal mehr Bildung vom Geldbeutel der Eltern abhängt.

Es ist der VHS hoch anzurechnen, dass sie für die jetzige Prüfungsrunde die Gebühren unter den Selbstkostenpreis gesenkt hat um eben gerade eine solche Ungerechtigkeit nicht entstehen zu lassen.
Das kann aber kein Modell für die Zukunft sein, noch nicht einmal für die 2- jährige Pilotprojektphase!
Das Kultusministerium ist in der Verpflichtung, vor dem Start eines gutgemeinten Pilotprojekt sich auch mit den möglichen Folgen zu befassen und diese nicht auf die anderen Beteiligten abzuwälzen in bewährter Schwarzer- Peter- Manier.

Zumal durch das Projekt auch nicht unerhebliche Kosten entstehen, die es bei einer Einbeziehung des VHS mit ihren erprobten Prüfern nicht geben würde: Zum einen die Fortbildungen für die Lehrkräfte und zum anderen die Kosten für die Stellen der Studienreferendare, die den Pilotschulen zugewiesen werden. Lehrkräfte, die in Zeiten massiven Lehrermangels an anderer Stelle händeringend gebraucht würden.
Ich fordere Minister Spaenle auf, durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass in der 2-jährigen Pilotprojektphase alle Schüler zu den gleichen Konditionen die DELE- Sprachprüfungen ablegen können. Außerdem ist für die Zeit danach ein Konzept unter Einbeziehung der VHS zu erstellen, die dem wichtigen Gedanken der Bildungsgerechtigkeit auch Rechnung trägt.“

 

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