SPD Unterbezirk

Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Besuch bei US-Garnison in Grafenwöhr

Veröffentlicht am 23.12.2010 in Regionalpolitik

Informationsgespräch mit US-Garnisonkommandeur

SPD-Landtagsabgeordnete Annette Karl traf sich vor kurzem zu einem Informationsgespräch mit Oberst Van Smiley, Kommandeur der US-Armee Garnison Grafenwöhr, auf dem Truppenübungs-platz. Karl verschaffte sich Einblicke in die Aufgaben Smileys als Garnisonskommandeur und in die neuesten Entwicklungen an den Militärstandorten Grafenwöhr und Vilseck. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die deutsch-amerikanischen Beziehungen.

Smiley teilte Karl mit, dass die Garnison hervorragende Be-ziehungen zu den umliegenden Städten und Gemeinden sowie zu den deutschen Behörden und Dienstleistern unterhalte. Dazu zählen im Besonderen die Polizei, das BRK sowie die Krankenhäuser und Fachärzte der Region, die die medizinische Versorgung der rund 30.000 US-Bürger in der nördlichen Oberpfalz, über die Versorgung durch die US-Armee hinaus, sicher stellen. Karls besonderes Interesse galt der Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei. Smiley informierte die Neustädter Abgeordnete über die gemeinsamen Streifenfahrten zwischen der Militärpolizei und den deutschen Polizeiinspektionen in Eschen- bach, Weiden und Nürnberg.

Thema des Gesprächs war auch der noch immer fehlende Wohnraum für die restlichen Einheiten der 172. US-Infanteriebrigade. Smiley machte deutlich, wie dringend dieser Wohnraum benötigt werde, damit die Verlegung der Brigade von Schweinfurt nach Grafenwöhr endlich abgeschlossen werden kann. Karl wies auf die Notwendigkeit weiterer Gespräche zwischen US-Armee und Bundesregierung in Bezug auf eine eventuelle Mietgarantie hin und versicherte dem Kommandeur, dass sie mit ihren Bundestagskollegen in dieser Sache in Verbindung stehe.

Karl sprach mit Smiley auch über die Betreuung der US-Soldaten vor und nach einem Einsatz. Der US-Kommandeur berichtete über die unterschiedlichen einsatzvor- und nachbereitenden Programme und über die medizinischen Hilfsangebote im Bereich Verhaltensmedizin. Smiley wies darauf hin, dass die US-Armee direkt in die Einheiten gehe, um mit den Soldaten persönlich ins Gespräch zu kommen. Dabei seien es, so Smiley, hauptsächlich die älteren Soldaten, die bereits mehrfach im Irak oder in Afghanistan im Einsatz waren, die Hilfsangebote benötigen.

Karl wollte außerdem wissen, über welchen Bildungsabschluss die Soldaten verfügen, da noch immer das Vorurteil bestehe, dass es sich bei US-Berufssoldaten um Personen mit niedrigem Bildungsabschluss handle. Smiley teilte mit, dass ca. 90 Prozent aller Soldaten einen High-School-Abschluss haben und dass die Zahl der Mannschaftsgrade und Unteroffiziere mit Universitätsabschluss stetig steige. Von den 19 Personen seines Zuges in Afghanistan, so Smiley, hatten zwei Soldaten einen Magisterabschluss und drei einen Bachelor-Abschluss.

Arbeitsplätze in Region erhalten
Zum Abschluss des Gesprächs sprach Karl die bevorstehenden Umstrukturierungsmaßnahmen bei den deutschen Beschäftigten der US-Armee in Grafenwöhr an. 135 Dienstposten sollen hier im Laufe des nächsten Jahres an den Standort Sembach in Rheinland-Pfalz verlegt werden. Karl machte das Interesse der ganzen Region an einem Erhalt der Arbeitsplätze hier in der Region deutlich. Hier seien sich Bevölkerung, Gewerkschaften, Beschäftigte und die Abgeordneten aller politischen Parteien einig. Oberst Smiley betonte, dass dies keine Entscheidung der Garnison, sondern eine Entscheidung des Hauptquartiers der US-Standortverwaltung in Europa (IMCOM E) mit Sitz in Heidelberg sei. Karl betonte, dass sie sich auch weiterhin für den Erhalt und den Ausbau deutscher Arbeitsplätze an den US-Standorten Grafenwöhr und Vilseck einsetzen werde. Smiley dankte Karl für den Besuch und den offenen Dialog und überreichte ihr zum Abschied eine Coin der Garnison. Weitere Gespräche sind geplant.

 

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