SPD Unterbezirk

Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Wie eine Fahne im Wind

Veröffentlicht am 27.03.2021 in Kommunalpolitik

Blick auf landwirtschaftliche Flächen nördlich des Netzabergs

Die Bewertung der Bedeutung von Ackerland aus einem anderen Blickwinkel.

Mit einem Positionspapier wandte sich die ÜCW-Fraktion, unterstützt von Stadtrat Reinhard Wiesent, im Rahmen des öffentlichen Teils der Stadtratsitzung vom 18.03.2021 gegen die Aufnahme der Planungen zum Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage am Ortsteil Trag.

Die wesentlichen Aussagen des ÜCW-Papiers bezogen sich mit folgenden Sätzen auf den wertvollen Verlust von Ackerland:

Es bedeutet den Verlust von 12 Hektar bestem Ackerland.

Es bedeutet enormen Preisanstieg für die Anpachtung neuer Flächen bzw. grundsätzlich den Verlust von Ackerland für die Bauern.

So weit so gut, wenn dem SPD-Ortsverein nicht Informationen aus der Bevölkerung vorliegen würden, die aufzeigen, dass dieses Positionspapier der ÜCW-Fraktion das Merkmal „einer Fahne im Wind“ trägt.

Blicken wir deshalb zurück in die Vergangenheit. Bereits unter Bürgermeister Peter Lehr trat im Jahr 2018/2019 ein Investor an die Stadt Eschenbach heran, dessen Ansinnen es war, auf annähernd der gleichen Fläche wie die mögliche PV-Anlage unterhalb des Netzabergs, also genau gegenüber der örtlichen Lage des PV-Parks, eine Gewerbeansiedlung zu errichten (Der Neue Tag berichtete hierüber). In der Konsequenz mit einer relativ hohen Versiegelungsdichte der Oberfläche und dem realen Verlust von „bestem Ackerland“, denn durch den Bau von Gebäuden und Parkplätzen hätte ein hoher Prozentsatz des Geländes befestigt werden müssen. Im Gegensatz dazu findet beim Bau einer Photovoltaikanlage so gut wie keine Versiegelung des Ackerbodens statt.

Der damalige Bürgermeister favorisierte diese Lösung nicht, da sie neben der genannten Flächenversiegelung zu einer massiven Schwächung der Eschenbacher Innenstadt geführt hätte. Diesen Standpunkt teilte auch die Regierung der Oberpfalz, die einen Verlust an Fördermitteln in Höhe von rund 1 Millionen Euro für die Modernisierung des Vermessungsamtes und des Gebäudes des Landratsamtes in den Raum stellte, wenn sich die Stadt zu diesem Schritt entscheiden würde.

Wie der SPD-Ortsverein aus Gesprächen mit interessierten Bürgern erfuhr, fand unter dem damaligen Stadtrat Marcus Gradl ein Ortstermin mit just diesem Investor im Zeitraum November/Dezember 2019 statt, bei dem im Mittelpunkt diese mögliche Gewerbeansiedlung stand. Unabhängig davon, dass die Vorgehensweise aus Sicht der Genossen stillos und überheblich wirkt, war ein Flächenverbrauch von Ackerland offensichtlich nie ein Thema, denn der neu gewählte Bgm Marcus Gradl stellte dem neuen Stadtratsgremium eben genau diese mögliche Gewerbeansiedlung unterhalb des Netzabergs mit einem Flächenvolumen vergleichbar der PV-Anlage bei Trag im Jahr 2020 vor.

Widerspruch oder etwa die Vorlage eines Positionspapiers zum Flächenverbrauch von Ackerland (siehe beigefügtes Foto) war weder aus den Reihen der ÜCW oder aber der CSU zu vernehmen.

Die Interpretation dieser Zeilen überlassen wir dem interessierten Leser unserer Homepage und wollen schließen mit der Erläuterung des eingangs genannten Sprichworts:

"Wie eine Fahne im Wind" ist eine Redewendung, die ein Verhalten umschreibt, wie man es von einer Fahne im Wind tatsächlich beobachten kann. Wenn sich ein Wind entwickelt, sind Fahnen schnell dazu zu animieren, sich in eine Richtung zu bewegen, ändert der Wind seine Richtung wehen die Fahnen in die andere Richtung.

 

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