SPD Unterbezirk

Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Steigende Stromkosten durch Erdkabel

Veröffentlicht am 15.10.2015 in Allgemein

Die Staatsregierung hat in den letzten Monaten massiv darauf gedrängt, dass die notwendigen neuen Stromtrassen - SuedLink und Sued-Ost-Trasse - bevorzugt in Form von Erdverkabelung verwirklicht werden, statt durch Freileitungen.

MdL Annette Karl hatte sich in einer Anfrage darüber erkundigt, mit welchen Preissteigerungen beim Strom durch einen bevorzugten Bau in Form von Erdkabeln zu rechnen ist.

Nach Aussage des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft rechnet man mit 0,11 ct je KWh - dies entspricht bei einem jährlichen Verbrauch von 4.400 kWh (Durchschnittswert 4 Personenhaushalt im Jahr 2014) Mehrkosten von 4,84 € je Haushalt im Jahr. Dies ist zwar allein betrachtet nur ein kleiner Betrag, sorgt in der Summe aber wieder für steigende Stromkosten.

Die Anfrage und die Beantwortung dazu:

Anfrage zum Plenum am 08. Juli 2015

Mit welchen Kosten wird derzeit für den Ausbau der Stromtrassen in Deutschland, im speziellen für den OstbayernRing, den SuedLink und die Sued-Ost-Trasse, gerechnet, wie wirken sich die Kosten auf den Strompreis in ct je kWh aus und wie steigert die angekündigte Erdverkabelung den Preis?

Antwort des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien,
Energie und Technologie

Die Übertragungsnetzbetreiber geben für Neubauprojekte in Freileitungstechnik durchschnittliche Kosten i. H. v. 1,4 Mio. Euro pro Kilometer an. Hinzu kommen die Kosten für Umbeseilungen, Konverterstationen, Transformatoren und weitere Netzbetriebsmittel. Hieraus resultieren für den Ostbayernring vorab geschätzte Investitionskosten von rund 300 Millionen Euro, für den Korridor D („Süd-Ost-Trasse“) sowie den SuedLink Wilster-Grafenrheinfeld Gesamtkosten von jeweils rund 1,4 Mrd. Euro.

Werden diese drei Maßnahmen über einen Zeitraum von 40 Jahren auf den gesamten deutschen Stromverbrauch umgelegt, ergeben sich 0,03 ct/kWh. Unter den Annahmen, dass 80% des Streckenverlaufs der HGÜ-Verbindungen erdverkabelt ausgeführt werden und auf diesen Abschnitten die reine Erdverkabelung (d. h. nicht die zudem erforderlichen, o. g. Netzbetriebsmittel) fünfmal so teuer ist wie es eine Frei-leitung wäre, erhöhen sich die Kosten für die HGÜ-Verbindungen Korridor D und SuedLink Wilster-Grafenrheinfeld auf jeweils rund 4,1 Mrd. Euro, dies entspricht zusätzlichen 0,06 ct/kWh.

Für alle in Planung befindlichen deutschen HGÜ-Verbindungen (d.h. inkl. Korridor A und SüdLink-Teil Brunsbüttel-Großgartach) ergeben sich unter vorgenannten Annahmen durch den Vorrang der Erdverkabelung Mehrkosten von 0,11 ct/kWh.

 

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