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SPD-Kreiskonferenz bestätigt Vorsitzenden Rainer Fischer im Amt - Alterspyramide bereitet Sorge

Veröffentlicht am 20.10.2008 in Allgemein

"Unser Steinbruch sind die Nichtwähler"
Rainer Fischer steht weiter an der Spitze des SPD-Kreisverbandes Tirschenreuth: Die Delegierten der Kreiskonferenz bestätigten den Waldsassener am Freitagabend in der Erbendorfer Stadthalle bei vier Enthaltungen in diesem Amt. Zuvor hatte Fischer die vergangenen zwei Jahre seit den letzten Neuwahlen Revue passieren lassen.

Im Mittelpunkt seiner Ausführungen standen die Mitgliederentwicklung sowie die Ergebnisse der Kommunal-, Bezirkstags- und Landtagswahlen. Dem Kreisverband gehören derzeit 1186 Mitglieder an. Zwar übersteigt die Zahl der Neueintritte die der Austritte, allerdings konnten die Todesfälle und Wegzüge nicht vollständig ausgeglichen werden.

Leuchtendes Beispiel Plößberg

Dementsprechend sei die Zahl der Mitglieder in den vergangenen zwei Jahren um 44 gesunken. Als "leuchtendes Beispiel" im Kreisverband hob Fischer den Ortsverein Plößberg hervor, der mit 51 Zugängen an erster Stelle liege. Bemerkenswerte Zuwächse könne auch Erbendorf mit 15 Neuaufnahmen vorweisen.

Die Alterspyramide der Mitglieder insgesamt bereitete dem Kreisvorsitzenden allerdings Sorgen: So seien nur 13 Prozent jünger als 40 Jahre, 43 Prozent jedoch älter als 60 Jahre. "Das Ringen um neue, insbesondere um junge Mitglieder muss im Mittelpunkt unserer Arbeit in den kommenden Jahren stehen", forderte Fischer. Auch eine schlagkräftige Juso-AG auf Kreisebene solle das Ziel sein.

Die Kommunalwahlen seien nach Aussage Fischers sowohl für ihn als Landratskandidaten als auch für die Partei enttäuschend verlaufen. Mehrere Gründe führte Fischer mit Blick auf das persönliche Ergebnis an: Dass es im westlichen Landkreis ein solch eindeutiges Wahlverhalten gebe, habe niemand erwarten können. Auch das Alter - Fischer war der Älteste der Kandidaten - habe sicherlich einen Ausschlag mit gegeben. Und auch die hohen Sympathiewerte für die Freien Wähler und deren Kandidaten seien zweifellos vorhanden gewesen. "Die Freien Wähler genießen ihre Sympathien allerdings zu Unrecht", so der Kreisvorsitzende auch mit Blick auf die Landespolitik. Immer wieder würde betont, dass die Freien Wähler ja mit der ganzen Parteipolitik nichts zu tun haben und sie "nicht ferngesteuert" würden.

"Als ob ein Kreisrat, ein Bürgermeister oder Gemeinderat der SPD ferngesteuert würde", monierte Fischer. Fakt sei, dass die Freien Wähler einen Wahlkampf ohne Sachargumente machen, überall mit aufspringen und keine einheitliche Linie verfolgen. Deshalb sei es notwendig, sich ernsthaft und sachlich mit dieser Gruppierung auseinanderzusetzen.

Kreiskonferenz SPD Kreisverband Tirschenreuth 10-2008

Erfreut zeigte sich Fischer darüber, dass mit Brigitte Scharf wieder eine Genossin aus Erbendorf im Bezirkstag vertreten sei. Damit gehe auch eine stärkere Vertretung im Zweckverband Sibyllenbad einher. Zufrieden könne man auch mit dem Abschneiden von Alfred Schuster bei den Landtagswahlen sein.

Im Kreistag sei man gut aufgestellt, in den Gremien und Ausschüssen verfüge man über mehr Einflussmöglichkeiten als zuvor.

Fischer betonte auch, dass die Kreistags-SPD alles dafür tun werde, dass die Krankenhaus-AG erfolgreich arbeite, auch wenn die AG in derzeitiger Form von der SPD abgelehnt worden war. "Wir begeben uns nicht auf das Niveau eines schwarzen Bürgermeisters, der die Mehrheit erst gar nicht schnell genug nach Weiden geben konnte und jetzt ein Veto einlegen will", monierte Fischer.

Von Linken zurückholen

Mit Blick auf die gesamtpolitische Lage brachte Fischer seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es der SPD gelingen müsse, jene zurückzuholen, die zu den Linken abgewandert sind. "Unser Steinbruch, wo wir auch Stimmen holen können, sind die bisherigen Nichtwähler", stellte Rainer Fischer fest.

Text und Fotos: Holger Stiegler

 

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