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Sparen auf Kosten der Oberpfälzer Mittelschüler

Veröffentlicht am 05.10.2012 in Bildung

Kurz vor den Sommerferien hat eine Pressemeldung des Kultusministeriums für Schlagzeilen gesorgt, dass die Schülerzahlen an den Mittelschulen falsch vorausberechnet worden sind und fast 14.000 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2012/13 mehr an diese Schulart in ganz Bayern gehen werden. Dies sorgte bei den Planungen des Schuljahres nicht nur für lange Verzögerungen, sondern wirkte sich auch direkt negativ auf die Oberpfalz aus, wie aktuelle Zahlen belegen. In einer Anfrage wollte Landtagsabgeordnete Annette Karl vom Kultusministerium wissen, wie sich die Lehrer- und Schülerzahlen im Schuljahr 2012/13 im Vergleich zum Vorjahr an den Oberpfälzer Mittelschulen entwickeln. In der Beantwortung führt das Ministerium aus, dass im September 2011 insgesamt 37.620 Lehrerstunden an den Oberpfälzer Mittelschulen zur Verfügung standen. Diese Lehrerstundenzahl ging zum neuen Schuljahr auf nur noch 35.825 Lehrerstunden zurück. Dies bedeutet einen Rückgang um 4,77 Prozent.

Gleichzeitig ist nach einer Pressemeldung der Regierung der Oberpfalz an den Mittelschulen die Zahl der Schülerinnen und Schüler „nur“ um 3,8 Prozent auf 19.855 gesunken.

Karl dazu: „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Versorgung der ansteigenden Schülerzahlen in Oberbayern durch eine massive Verschlechterung der Lehrerzuweisung in der Oberpfalz erkauft wird. Nicht nur werden die sinkenden Schülerzahlen nicht für kleinere Klassen und mehr AGs genutzt - die „demographische Divende“ bleibt also nicht wie verprochen in der Region -, sondern die Situation wird auch noch objektiv verschlechtert, dadurch, dass mehr Lehrerstunden eingespart werden als Schülerzahlen zurückgehen. Das ist ein schlechtes Signal für die Bildungssituation vor Ort und ein schlechtes Signal für junge Familien, die überlegen, ob sie sich in der Region ansiedeln oder hier bleiben. Es kann nicht sein, dass Nordostbayern wieder schlechter behandelt wird als der Süden Bayerns!“

Besonders auch für die auf Rückversetzung wartenden Lehrer ist diese Entwicklung mehr als enttäuschend. Von insgesamt 210 Anträgen auf Versetzung aus Oberbayern in die Oberpfalz wurde für dieses Schuljahr nur ein einziger Antrag bewilligt. Dies bedeutet nicht nur viele enttäuschte Hoffnungen auf Arbeit in der Heimat, sondern auch für 41 Antragssteller mit Kindern weiterhin eine Trennung von ihrer Familie.

Quellen: Anfrage und die Beantwortung

Pressemeldung Regierung der Oberpfalz vom 06.09.12

 

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