SPD Unterbezirk

Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Protest von Frauen für Frauen

Veröffentlicht am 24.04.2010 in Allgemein

Noch immer verdienen Frauen 23 Prozent weniger als Männer. Darüber
haben in Weiden einige Frauen aufgeklärt.

„Es geht nur in kleinsten Schritten vorwärts“, sagt MdL Annette Karl. Die Politikerin hat zusammen mit ihrer Kollegin von der CSU, Petra Dettenhöfer, sowie den Gleichstellungsbeauftragten Monika Langner, Barbara Mädl, Margot Salfetter und einer Gewerkschaftsvertreterin
am Freitag vor demAlten Rathaus alle Hände voll zu tun. Der „Equal pay day“ findet viel Interesse, vor allen Dingen bei den Frauen. Eingeführt wurde dieser Tag im Jahr 1957 von Amerikanerin-Protest von Frauen für Frauen nen, die es nicht mehr hinnehmen wollten, dass sie für gleiche Arbeit weniger als die Herren der Schöpfung verdienen.

Kaum zu glauben – 53 Jahre später hat sich nichts verändert. „Im Gegenteil“, wettert Annette Karl, „bekommen Frauen aktuell 23 Prozent weniger als Männer, das ist ein Prozent mehr als im Jahr
2008.“ Und Deutschland kann sich zudemdamit „rühmen“, europaweit
bei dieser Negativbewertung auf Platz drei zu liegen.
Als Grund dieser ungleichen Geschlechterbehandlung nennt Annette Karl unter anderem die steigende Zahl der 400-Euro-Jobs, die hauptsächlich von Frauen besetzt werden. Was die engagierte Politikerin ebenfalls ärgert: Ausgerechnet in den Vorstands-Etagen und bei Managergehältern klafft die Schere noch weiter auseinander.
„Ein Mann in Führungsposition verdient 28 Prozent mehr als eine Frau!“ Gegen solche und andere Ungerechtigkeiten protestierten
die Fachfrauen auf dem Marktplatz nicht alleine: Dank der lautstarken Unterstützung der Realschulband und knallroten Luftballons, die weithin sichtbar waren, tummelten sich bald zahlreiche Gleichgesinnte
um den Infostand. Vor allen die älteren Frauen hatten viel zu erzählen,
was sie einst als junge Mütter oder Berufstätige haben hinnehmen müssen. „Die Frauen müssen ihre Leistungen mehr herausstellen.
Männer tun das auch“, ist nur ein Rat von Annette Karl an die erfolgreichen Frauen. „Und Kinder oder die Familie dürfen kein
Einstellungshindernis mehr sein“, so Karl weiter. „Außerdem müssen alle mit anpacken, damit das gesellschaftliche Umfeld für junge Familien endlich verbessert wird!“ Als lobendes Beispiel nennt die Landtagsabgeordnete die deutsche Telekom, die jetzt aktuell eine Frauenquote eingeführt hat und das Land Schweden, wo auch Männer
über Jahre hinweg die Kindererziehung übernehmen und dennoch weder Vater noch Mutter von der Karriereleiter fallen.
Annette Karl freut es sehr, dass zumindest einige Branchen – darunter die Autoindustrie – erkannt haben, welche Bereicherung Frauen in ihren Mitarbeiterreihen für die Erfolgsgeschichte der Firma darstellen.
Aber sie lässt auch die Frauen selbst nicht aus der Pflicht und fordert diese auf: „Stellt eure beruflichen Vorzüge und Leistungen ins richtige Licht und zeigt öffentlich, was ihr drauf habt!“

aus der Rundschau, Foto und Text: Ulla Baumer

 

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