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Politischer Aschermittwoch des SPD-Ortsvereins Erbendorf

Veröffentlicht am 17.02.2013 in Ortsverein

Volles Haus beim politischen Aschermittwoch des SPD Ortsvereines Erbendorf

„Ein hartes arbeitsreiches Jahr liegt vor uns, wir brauchen jede Stimme.“ Mit diesen Worten schwor SPD-Ortsvorsitzende Brigitte Scharf die Genossen beim politischen Aschermittwoch im Gasthof „Zur Hetsche“ auf den bevorstehenden Landtags- und Bundestagswahlkampf ein. ein. Neben dem traditionellen Fischessen durften sich die Parteifreunde auf die Aschermittwochreime von SPD-Kreisvorsitzenden Rainer Fischer freuen. Landtagskandidat Berthold Kellner stellte sich vor.

Rund um die Politik drehte sich das traditionelle Fischessen, bei dem im vollen Gastzimmer Ortsvereinsvorsitzende Brigitte Scharf besonders Rainer Fischer aus Waldsassen und den SPD-Landtagskandidaten Berthold Kellner begrüßen konnte. Ihr Gruß galt aber auch den Ehrenvorsitzenden Hans Schäffler, den Ehrenmitgliedern Ernst Bauer und Willi Müller sowie den SPD-Stadträten. Willkommen hieß sie nicht zuletzt die zahlreichen Mitglieder und Parteifreunde aus Erbendorf sowie aus Kemnath, Krummennaab und Tirschenreuth. Nach einem hervorragenden Fischessen, marinierte Heringe mit Pellkartoffeln von der Hetsche-Wirtin zubereitet, ging es zur Sache.

„Aus dem von Seehofer genannten politischen Hochamt in Passau ist eine kleine Papstmesse geworden“. Mit diesen Worten fasste Landtagskandidat Berthold Kellner die CSU-Aschermittwochskundgebung zusammen. Da werde von rund 6000 Teilnehmern gesprochen, obwohl nur rund 4300 Plätze vorhanden sind. Den Genossen auf der Hetsche berichtete er aus erster Hand aus Vilshofen, wo nach seinen Worten „die größte je dagewesene Kundgebung der SPD“ stattgefunden habe. Es herrschte seiner Meinung nach eine „Bombenstimmung“

„Wir müssen alles Tun, damit die CSU Oppositionspartei wird“, stellte Kellner fest. Seehofer sei zu einem „Drehhofer“ mutiert. „Drehhofer in Sachen Energiepolitik, Drehhofer bei der Bildungspolitik und ein Drehhofer beim Donauausbau.“ Die CSU träume noch von alten Zeiten. „Mit dieser Politik muss ein Ende sein“, forderte er. Ude und Steinbrück hätten bei ihren Reden überzeugt. Kellner sehe in den nächsten acht Monate einen harten Wahlkampf voraus. „Marschieren wir gemeinsam Seite an Seite und unterstützen wir unsere Kandidaten.“ Denn die SPD sei bereits seit 150 Jahren „sturmerprobt“.

Gespannt warteten die SPD-Mitglieder an diesem Abend auf die Reime zur Politik im Bund, Land und Kommune von SPD-Kreisvorsitzender Fischer. Zuerst nahm er den FDP-Politiker Rainer Brüderle aufs Korn und nannte ihn einen Schwerenöter. „Stiert endlos lang auf junge Brüste, erklärt uns dann, dass er doch wüsste, dass diese runden schönen Massen, ganz prima in ein Dirndl passen.“ „Erst Weinbaron, nun noch Sexist, wir denken, dass du fällig bist“, reimte Fischer sein Resüme.

Kreisvorsitzender Rainer FischerAuch die entzogenen Doktortitel sprach der Kreisvorsitzende an. Von Guttenberg, über die Tochter Stoibers bis zu zwei Europaparlamentsabgeordneten zählte er alle „Doktorräuber“ auf. „Prompt schloss vor Tagen sich der Kreis, auch Frau Schavan zahlt ihren Preis.“ Auch wo diese Personen politisch angesiedelt seien, fasste Fischer in einen Reim: „Das Lager ist ja meist das Selbe - es sind nur Schwarze oder Gelbe.“

„Nun zu den Bayern – ich muss melden, hier findet man die größten Helden.“ Da sprach Fischer von Promis, die aus der Reihe fallen und von Seehofers Äußerungen über dessen Freunde. „Ramsauer nennt er da Zar Peter, noch schlimmer kommts für Markus Söder.“ Thema war auch das Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren. „Rasch wechselt Seehofer die Seiten, lässt durch die Staatskanzlei verbreiten: Strafgebühren für die Studenten, den Unsinn werde ich beenden.“

Kein gutes Haar ließ Fischer an den Oberpfälzer Landräten. „Diese Herren, kaum zu glauben, ließen sich das Rückgrat rauben.“ Damit sprach er die Wiedereinführung der Altlandkreiskennzeichen an. „Da reicht ein Luftzug, ein ganz milder, schon gibt´s die alten Nummernschilder“. „Der Rückwärtsgang wird eingelegt, manch altes Vorurteil gepflegt. Wie gut hört man in Kemnath Stadt, dass man den eigenen Landrat hat.“ Nach Fischers Ansicht sei dies aber der falsche Weg. „Wir sollten doch zusammenhalten, sollten versöhnen und nicht spalten.“

Zur Lokalpolitik warf Fischer die Erbendorfer Einwohnerzahlen und den Bau des Radlerhotels gleich in einen Topf. „Jahrelang war man im Westen, auf Platz 1 – ganz klar die Besten.“ Den Donko Hans lässt dies nicht ruh´n, da gibt´s kein zögern, kein vertun, er plant vielleicht aufs Jahr zu schnell, nun für die Radler ein Hotel.“ Er, Donko hoffe auf viele Radtouristen. „Denn in der Stadt soll sich was regen, nur so kommt man zum Kindersegen.“ „Doch da setzt er auf´s falsche Pferd, denn wer sich schindet, Fahrrad fährt, bewegt sich Abends, in der Nacht, nur wenn es sein muss, ganz sacht.“

Auch den Krater am Bergwerk nahm Fischer als Vorlage für einige Verse. So soll eine Bergbau-Gesellschaft entstehen, um aus den vorhandenen Schächten und Stollen Erz zu fördern. „Hans Donko wird die Firma führen, die Werbetrommel kräftig rühren, Amt und Titel läßt er ruh´n, Erzherzog Johann heißt er nun.“ Wie der SPD-Kreisvorsitzende zum Schluss sagte, sei dies in diesem Jahr die bereits der neunte Aschermittwochsreim gewesen.

Zum Ende der Veranstaltung ergriff nochmal die SPD-Vorsitzende das Wort. „Bayern und die SPD passen nicht zusammen – diese Aussage von Seehofer stößt mir auf.“ Bayern sei nicht von der CSU geschaffen worden. „Die heutige Demokratie ist durch uns Sozialdemokraten entstanden.“ Die Staatsregierung griff sie vor allem wegen dem Länderfinanzausgleich stark an. „Solidarität kennt die CSU nicht.“

Das Thema Betreuungsgeld, das im November vergangenen Jahres beschlossen wurde und ab August an alle, die ihre Kinder nicht in eine Kindertageseinrichtungsstätte geben stehe nach ihren Worten wieder auf der Kippe. „Im Januar hieß es, man müsse darüber reden.“ Eine Seifenblase sei auch die sogenannte „Mutti-Rente“. „Die, die das Geld am dringensten brauchen, haben unterm Strich keinen Euro mehr“, sagte Scharf. Es läge nach ihrer Meinung kein richtiges Rentenkonzept vor.

Zum Wahlkampf betonte Scharf, dass die SPD „selbstbewußte und gestandene Leute“ habe. Die Kandidaten Annette Karl und Berthold Kellner für den Landtag und Uli Grötsch für den Bundestag sowie sie selbst als Bezirksrätin hätten jetzt die Aufgabe, die Bürger aufzuklären und Stimmen zu gewinnen. Allen Wahlberechtigten rief sie zu, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. „Wer nicht wählt, wählt braun“, stellte die Ortsvorsitzende fest. „Ich rechne mit eurer Zustimmung und macht Werbung für unsere Anliegen.“

 

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