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Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

MdL Annette Karl setzt sich für ein „Kompetenzzentrum Teichwirtschaft“ in Tirschenreuth ein.

Veröffentlicht am 03.02.2011 in Lokalpolitik

Die Umstrukturierung der Landwirtschaftsämter wirft ihre Schatten voraus. Zur Landwirtschaft gehört in unserer Region verstärkt auch
die Teichwirtschaft, die gerne vergessen wird. Deshalb haben die SPD-Politiker Annette Karl, Maria Noichl und Horst Arnold im Landtag den Antrag gestellt, für den Landkreis Tirschenreuth mit einem „Kompetenzzentrum Teichwirtschaft“ ein zweites neues Fachzentrum
zum geplanten „Prüfdienst“ in Tirschenreuth zu schaffen.

MdL Annette Karl will unter anderem vor dem demografischen Hintergrund „Nägel mit Köpfen“ machen. „Tirschenreuth ist bayernweit Beispielregion. Und diesen Titel sollten wir auch mit Inhalten füllen.“ Die Landtagsabgeordnete fand den vor kurzem stattgefundenen parteiübergreifenden Gedankenaustausch im Landratsamt Tirschenreuth zur Thematik „demografischer Wandel“ gut. Vor diesem Hintergrund und aufgrund von Gesprächen mit Teichwirten vor Ort ist es ihr und ihren SPD-Kollegen ein Anliegen, das zu stärken, was die
Struktur der nördlichen Oberpfalz ausmacht. „Es ist eben nicht so, dass alles bleibt, wenn die Teichwirtschaft kaputt geht. Damit wird die gewachsene Kulturlandschaft zerstört“, so Annette Karl. Dabei betont sie nachdrücklich, dass dieses neue Zentrum nichts mit der Bezirks-Fischereifachberatung in Wöllershof zu tun hat und dort
auch nichts geändert wird. Die neu zu schaffende Tirschenreuther
Zentrale soll die Oberpfälzer Teichwirte bei der Vermarktung vertreten.
Ziel ist es, ein Marketingkonzept zu entwickeln und eine Koordinierung
der Abfischungstermine zu erreichen. In den vergangenen Jahren sei durch einbrechende Marktpreise und Bestandsverluste durch Fressfeinde – im Klartext heißt das „Kormoran“ – für viele Landwirte
der Betrieb einer Teichwirtschaft zum teuren Hobby geworden.
Das könne so nicht sein. „Unser Ziel muss es sein, diese Kulturlandschaften, wie die Region der 1000 Teiche in Tirschenreuth, durch steigende Einnahmen zu erhalten,“ fordert Annette Karl. Sie und ihre Kollegen sehen in der bayerischen Landwirtschaft einen hohen
Stellenwert. Und diese „Urproduktion“ schaffe zudem einen wesentlichen Anteil an Arbeitsplätzen in ganz Bayern – was man nie außer Acht lassen darf.
„Die Teichwirtschaft, und hier besonders die Karpfenwirtschaft, kämpft seit langem mit einer stark rückläufigen Wirtschaftlichkeit“,
bedauern die SPD-Politikerin. Im Zuge der Neuorganisation der Aufgaben für die bayerischen Landwirtschaftsämter würde es bestens
passen und sich geradezu anbieten, wenn dieses „Kompetenzzentrum
Teichwirtschaft“ in Tirschenreuth installiert wird.
„Und damit würde auch eine langjährige Forderung aus der Praxis erfüllt“, ergänzt Annette Karl. Nach ihrer Einschätzung ist ihr Antrag gewiss im Sinne aller Parteien, also rechnet sie mit parteiübergreifender Unterstützung. „Das nehme ich doch an. Und wenn im Nachgang im Landtag auch nur ein halber Schritt von unseren Forderungen erfüllt wird, haben wir dennoch dazugewonnen!“

Text und Foto: Ulla Baumer für Rundschau

 

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