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Kampf um Parkplätze - SPD-Abgeordnete und ver.di bei Truckern

Veröffentlicht am 13.11.2009 in Bundespolitik

Quelle: www.trucker.de - A.Heise

Vom alltäglichen Kampf tausender von Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern um einen Parkplatz für ihren Truck und damit auch einen Schlafplatz für sich selbst verschafften sich die SPD-Landtagsabgeordnete Annette Karl, die auch stellvertretende SPD-Landesvorsitzende ist, Bernhard Roos, Reinhold Strobl und der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Paul Wengert, einen ganz persönlichen Eindruck.

Auf Einladung von Hans-Peter Konrad, Landesfachgruppenleiter Spedition und Logistik bei ver.di Bayern und seinem Kollegen Hans Keßler, Lkw-Fahrer aus Ingolstadt, besuchten die Abgeordneten die Park- und Rastanlage Augsburg-Ost. Die Lkw-Fahrer klagten übereinstimmend über zu wenig Parkplätze für ihre Fahrzeuge auf den Rastanlagen."Wer nach 18 Uhr kommt, schaut in die Röhre", brachte es eine von ihnen auf den Punkt. Die besseren, nämlich von der Autobahn abgewandten Plätze sind da allerdings längst belegt. Steht der Truck mit dem Führerhaus in Richtung des tobenden Autobahnverkehrs, ist nur schwer Schlaf zu finden.

„Die Autohöfe sind für uns eine teure Alternative", so eine Truckerin, denn die Stellplatzgebühren addieren sich im Monat leicht auf mehrere hundert Euro."Das ist bei unserer Bezahlung nicht drin", so die Fahrer unisono.

Ministerialdirigent Karl Wiebel, Leiter der Abteilung Straßen- und Brückenbau, und Baudirektor Helmut Vollwerter, vom Bayerischen Innenministerium, die vor Ort dabei waren, erklären, dass zu den vorhandenen rund 5000 Lkw-Parkplätzen an Autobahnen bis 2013 weitere 3600 errichtet werden. Damit könnte der heutige Bedarf weitgehend gedeckt werden. Für die rapide Zunahme des Lkw-Verkehrs reicht dies aber nicht aus.

Die Abgeordneten erfuhren auch, dass oft Widerstand vor Ort die Errichtung oder Erweiterung von Rastanlagen verhindert. „Wir müssen der Öffentlichkeit deutlich machen, dass ausreichende Lkw-Parkplätze allen Verkehrsteilnehmern nützen", meinte dazu MdL Strobl, denn übermüdete parkplatzsuchende Lkw-Fahrer stellten eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar.

Die Angst vor zunehmender Kriminalität aufgrund der Lkw-Parkplätzen sei unbegründet, so die Regierungsvertreter und Lärm-Emissionen würden durch bauliche Maßnahmen vermieden. Deutlich entspannen könnte sich die Lage, wenn die Autohöfe besser genutzt würden. Bei allem Verständnis für scharfe Kalkulationen können die SPD-Abgeordneten nicht nachvollziehen, warum die Lkw-Fahrer/innen die Platzgebühren auf Autohöfen aus eigener Tasche zahlen müssen. Die Parkplatznot darf nicht auf dem Rücken der ohnehin stark unter Druck stehenden Fahrer/innen ausgetragen werden", so MdL Wengert.

Karl und Roos sehen die Spediteure hier in der Verantwortung. „Die Autobahn ist inzwischen zur größten Lagerhalle Deutschlands geworden", so die beiden Abgeordneten. Eine Fahrerin war dafür schlagender Beweis. Sie wartete auf dem Rastplatz auf neue Aufträge. „Es kann schon sein, dass ich da einen ganzen Tag an der Raststätte stehe, bis ich zum nächsten Ladeplatz beordert werde."

Die Gewerkschaftler übergaben am Ende der Aktion den Vertretern von Innenminister Herrmann etwa 1700 Unterschriften von Truckern, mit denen diese eine Verbesserung der Parkplatzsituation fordern.

Für die SPD-Abgeordneten bewies die nächtliche Aktion ein Weiteres: Die Straßen können das stark steigende Verkehrsaufkommen nicht schultern. "Wir müssen hier noch viel mehr auf die Schiene setzen", sehen Sie die Deutsche Bahn in der Pflicht.

Text: Pressestelle SPD-Landtagsfraktion
Bild: www.trucker.de - A. Heise

 

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