SPD Unterbezirk

Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Besuch des Neustädter Berufsbildungszentrums

Veröffentlicht am 06.05.2009 in Bildung

"Das Berufsschulzentrum Neustadt/WN leistet als größter Ausbilder in der Region hervorragende Arbeit!", so die Landtagsabgeordnete Annette Karl bei ihrem Besuch im BSZ.
Karl, die regelmäßig die Bildungsstätte besucht, wurde empfangen von Schulleiter Reinhard Gevatter und stellv. Schulleiter Anton Dobmayer.
Die drei im BSZ angesiedelten Berufsfachschulen für Sozialpflege, Kinderpflege und Hauswirtschaft bieten jedes Jahr bis zu 300 Hauptschülern die Möglichkeit, staatlich anerkannte Berufsabschlüsse zu erwerben, womit ihnen viele Möglichkeiten offen stehen, noch dazu, wenn sie zusammen mit dem Berufsabschluss auch die mittlere Reife schaffen.

Gevatter brachte das Gespräch auf die vor einem Jahr beschlossene Verlängerung der Ausbildung zur Kinderpflegerin auf 3 Jahre, was aber aus Kostengründen nicht zum kommenden Schuljahr in Kraft treten, sondern auf eines der nächsten Haushaltsjahre verschoben werden soll.
Schulleiter Gevatter wünscht sich für den Bereich Sozialpflege eine ähnliche Regelung. Dies wäre nicht nur eine hoch verdiente Aufwertung dieser Ausbildung, sondern es wären die Absolventen dann volljährig und könnten vom Arbeitgeber auch im Schicht- bzw. Nachdienst eingesetzt werden.
Karl versprach, sich im Landtag und bei der Staatsregierung sowohl für die Umsetzung des Beschlusses zur Kinderpflegeausbildung als auch für eine gleich lautende Änderung der Ausbildungsordnung zum Sozialpfleger einzusetzen.
Sauer stieß den engagierten Lehren am BSZ auch eine Bundesregelung auf: Für Auszubildende in Berufen, die ein vollzeitschulisches Berufsgrundschuljahr vorschreiben z. B. Schreiner, Zimmerer, Landwirte und Hauswirtschafterinnen, gibt es in diesem 1. Jahr keine
Möglichkeit einer BaFöG-Förderung. Für alle BFS-Schüler, die ebenfalls eine vollzeitschulische Berufsausbildung beginnen, besteht jedoch grundsätzlich Anspruch auf eine Förderung. Karl teilte die Ansicht Gevatters, dass eine verpflichtende schulische Ausbildung in einem Berufsgrundschuljahr auch eine Förderung nach BaFöG nach sich ziehen müsse. Sie werde sich in dieser Angelegenheit an Bundesarbeits- und sozialminister Olaf Scholz wenden.
Zusätzlich zu den drei Berufsfachschulen sind am BSZ noch die Berufsschule für Landwirtschaft und für Gastroberufe und Klassen für Jugendliche ohne Ausbildung angesiedelt sowie drei Klassen mit Schülern in einer Maßnahme der Agentur für Arbeit zur Berufsfindung.

Obwohl Landwirtschaftslehrlinge oft nur ein Jahr Fremdlehre ableisten, kann es vorkommen, dass sie im Laufe ihrer dreijährigen Ausbildung an drei verschiedenen Berufsschulen unterrichtet werden, nachdem auch für sie die Regelung gilt, dass der Ausbildungsort und nicht der Wohnort für die Beschulung maßgeblich ist. So ergeben sich oft unnötig weite Schulwege quer durch die Oberpfalz. Besprochen wurde deshalb auch die Frage der Beschulungsform bei den Landwirten entweder als Blockunterricht oder im Einzeltagesunterricht und ein gewisser Abstimmungsbedarf mit der Berufsschule Schwandorf,
wo ebenfalls Landwirtschaftslehrlinge in den Fachstufen beschult werden.
Karl betonte, wie wertvoll eine gute Ausbildung in der Hauswirtschaft sei und wie wichtig deshalb die Imagepflege für diese Ausbildungsrichtung ist. Gerade in der heutigen Zeit mit der großen Anzahl von ernährungsbedingten Krankheiten seien Profis in der Prävention z.B. in der Ernährungsberatung an Schulen und für junge Familien von Nöten. Es müsse endlich mit dem Irrglauben aufgeräumt werden, dass so wichtige Bereiche wie Ernährung und Kinderbetreuung von jedem ohne Ausbildung gut geleistet werden könnten. Auch nicht jeder, der einen Segelfliegerschein habe, könne deshalb eine Boing sicher fliegen.

Karl bedauerte sehr, dass die CSU/FDP- Mehrheit im Landtag ihren Antrag zur Einrichtung von mindestens einer Ernährungsberatungsstelle in jedem Landkreis in Bayern abgelehnt
habe. Sie erinnerte an die bis 2004 vorhandenen über 200 Stellen in diesem Bereich.
Karl wünschte abschließend dem Schulleitungsteam für die Zukunft seiner Schule alles Gute und versprach, die Schule auch weiterhin regelmäßig zum Gedankenaustausch zu besuchen.

 

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