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Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Annette Karl, MdL besuchte das Frauenhaus in Weiden

Veröffentlicht am 16.02.2017 in Presse

Ilkay Gebhardt, Leiterin des Frauenhauses, MdL Annette Karl, Stadträtin Sabine Zeitler, Astrid Baierl (v.l.n.r.).

Frauen und Kinder betreuen, Wohnungen suchen, "Schreibkram" erledigen - die Aufgaben der Mitarbeiterinnen im Frauenhaus sind vielfältig. Um alles zu bewältigen, braucht die Einrichtung mehr Angestellte. Dafür will sich die SPD nun einsetzen.

Über Probleme und Wünsche der Beschäftigten haben sich SPD-Landtagsabgeordnete Annette Karl und Stadträtin Sabine Zeidler bei Leiterin Ilkay Gebhardt und Sozialpädagogin Astrid Baierl informiert. "Das Frauenhaus ist immer recht gut belegt", berichtet Gebhardt. Sieben Plätze hat die Einrichtung, sechs Frauen seien stets da. Bis zu elf Kinder kommen dazu.

Täter legen sich ins Zeug

Öfter sei es der Fall, dass Gebhardt und Baierl Frauen in andere Einrichtungen wie nach Selb vermitteln müssen, weil ihr Haus voll ist. Zwischen sechs Wochen und drei Monaten würden die meisten Frauen in der Einrichtung bleiben. Dafür müssen sie sogar Miete bezahlen, was Karl und Zeidler überrascht. Manche Bewohnerinnen bleiben länger als ein halbes Jahr - oft, weil sie so schnell keine Wohnung finden.

Sind die Frauen - oft mehrere Jahre Opfer häuslicher Gewalt - im Frauenhaus untergekommen, müssen sich die Mitarbeiterinnen auch um deren Kinder kümmern. "Sie nässen nachts ein, sind verhaltensauffällig, außer Rand und Band", erklärt die Sozialpädagogin. Trotz schlechter Erfahrungen würden etwa 30 Prozent der Frauen wieder zurück zu ihren Männern kehren. Die Täter würden sich oft ins Zeug legen: Blumen, Liebesbriefe, Versprechungen - alles, damit die Partnerin wieder nach Hause kommt: "Aber die Frauen können immer zurück ins Frauenhaus, wenn es nicht klappt", sagt Baierl. Trennt sich das Opfer, suche es sich oft einen neuen Partner, der wieder Gewalt ausübt, ergänzt die Leiterin.

1,2 Stellen für Sozialpädagogen gibt es in der Einrichtung. Im bayernweiten Durchschnitt ist es nur eine. Gebhardt würde sich zwei wünschen. "Die Frauen brauchen eine so engmaschige Betreuung." Für die der Kinder wäre es gut, wenn die halbe Stelle, die es gibt, auf eine ganze erweitert würde. Karl hielt diese Wünsche für "notwendig". "Seit 20 Jahren ist das Frauenhaus unterausgestattet", sagt sie. Um alle Aufgaben zu stemmen, erhalten Gebhardt und Baierl Unterstützung von zwölf Ehrenamtlichen. Sechs neue Helferinnen absolvieren gerade einen Kurs.
 

Hilfe für Männer
Auch über Hilfe für Täter informieren sich die SPD-Frauen. Ein neues Angebot für Männer und Frauen gebe es in Regensburg, ein Appartementhaus für Männer, die Opfer von Gewalt wurden, befindet sich in München. "Wenn das Verhalten nicht reflektiert wird, ändert sich nichts", so Gebhardt. Kinder liefen Gefahr, sich als Erwachsene in ähnlichen Situationen wiederzufinden wie ihre Eltern, erklärt Baierl.

(Quelle, Bild und Text: Oberpfalznetz vom 16.02.2017; esa)
 

 

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