SPD Unterbezirk

Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Erneuerbare Energien

Veröffentlicht am 14.05.2011 in Ortsverein

Bild:
Hans Max (dritter von rechts) erläuterte einer Abordnung der Flosser SPD die Wasserkraftanlage der Neumühle. Die Ursprünge gehen bis auf das Jahr 1745 zurück. SPD Vorsitzende Eli Dreßler (rechts) und auch Bürgermeister Günter Stich (zweiter von links) erhielten dabei nicht nur Informationen über die örtliche Energieversorgung, sondern auch eine kleine Geschichtsstunde.

Strom aus örtlichen Kleinwasserkraftanlagen

Die örtliche Energieversorgung steht schon sehr lange auf der Agenda der SPD Marktratsfraktion und des SPD Ortsvereins. „Wir befassten uns schon mit regenerativen Energien, da haben andere noch das Atomkraftwerk Ohu besichtigt“ hielt Fraktionssprecher Siegfried Schuller bei der Besichtigung der Wasserkraftanlage in der „Neumühle“ fest.

Willkommen in der Neumühle sagte Hans Max der „wissensdurstigen“ Besuchergruppe von Fraktion und SPD Vorstandschaft. Im Grundbuchkataster stehe zwar der Begriff „Lohmühle“ aber dies sei die alte Bezeichnung. Nach einem Brand 1888 sei das Anwesen etwas weiter unten neu errichtet worden. Mit dem Neubau wurde der Begriff „Neumühle“ geprägt, der auch heute noch gebraucht würde. Bis 1958 war die Neumühle ein Mühlenbetrieb, eine Bäckerei und eine Landwirtschaft was einige der Besucher noch persönlich gekannt und erlebt haben.

Das Wasserrecht stamme auch dem Jahr 1745 erläuterte Hans Max. Es handle sich um ein „Altrecht“ Die erste elektrische Turbine sei 1927 eingebaut worden. Eine Modernisierung des kleinen Kraftwerkes erfolgte im Jahr 1962. Eine vollautomatische elektronische Steuerung sei erst vor drei Jahren installiert worden. 500 Liter pro Sekunde sei der maximale Durchlauf des Wasserkraftwerkes. Im Durchschnitt durchlaufen 250 Liter in der Sekunde das kleine Schaufelrad und erzeugen 12 Kilowattstunden Strom. Neben dem gesamten eigenen Energieverbrauch werden im Jahr rund 40.000 Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Die Neumühle kann somit zusätzlich noch 10 Einfamilienhäuser mit Strom beliefern.

Im Flosser Gemeindegebiet werde noch Strom aus Wasserkraft in „Waffenhammer und Plankenhammer“, am „Lichthäusl“ in Hardtheim, in der „Blendersmühle“ sowie in der „Gailertsreuther Mühle“ produziert, wusste Max. Maßgeblich für die Stromerzeugung sei das Gefälle des Wassers. Bei der Neumühle seien dies drei Meter. Die Umstellung auf einen vollautomatischen Betrieb im Jahre 2008 waren nochmals Investitionen von rund 35.000 Euro erforderlich. „Dafür könnte ich zwar lange Strom kaufen“, aber für Hans Max und seine Familie sei die Stromerzeugung Tradition, Liebe und Hobby zugleich.

Neben der Triebwerksanlage, und dem Generatorraum ging es auch zu den Wasserwehren. Nicht nur die Natürlichkeit am Bachlauf beeindruckte die Sozialdemokraten, sondern auch die Kindheitserinnerung vom Baden im Flossbach, Wer kennt heute noch den „Boumerts- und Moidlerstümpel“? so die Frage im Besucherkreis.

Im Anschluss an die Besichtigung wurde die Fachdiskussion „örtliche Energieversorgung“ in der Gaststätte Reber fortgesetzt.

Bild und Text: SPD OV Floß

 

Homepage SPD Ortsverein Floß