SPD Unterbezirk

Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Standpunkte in der Bayerischen Staatszeitung

Veröffentlicht am 24.02.2017 in Presse

STANDPUNKTE DER FRAKTIONEN am 24.02.2017

Wie muss der Masterplan für die digitale Zukunft Bayerns aussehen? 

Annette Karl für die SPD-Landtagsfraktion - „Es hapert vor allem an der digitalen Bildung“

Der Masterplan muss endlich geschrieben und nicht nur zum wiederholten Mal angekündigt werden, abgestimmt über alle Ressorts und versehen mit überprüfbaren Zielvorgaben und Zwischenetappen. Er muss die technischen und technologischen Aspekte der Digitalisierung enthalten: 100 mbit in jedes Haus, Gigabitversorgung für Gewerbegebiete, flächendeckender Mobilfunk im 5G-Standard, öffentliches, kostenloses WLAN überall, steuerliche Förderung von Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), Klärung von Fragen der Datensicherheit

Im Mittelpunkt eines solchen Plans muss aber der Mensch stehen und damit die Frage: Wie gestalte ich mit qualifizierten Menschen den Weg in die digitale Zukunft von morgen? Das fängt bei der digitalen Bildung an. Momentan sieht es so aus: 5,3 Schüler teilen sich einen PC oder Laptop. Es fehlen die elementaren Bildungs- und Weiterbildungsangebote an den Schulen, öffentlichen Bildungseinrichtungen und für die KMU und Handwerker. Es mangelt an einem Konzept für Medienkompetenz im Allgemeinen, für die Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung im Bereich Digitalisierung über alle Fächer. Schulen und Bildungsträger dürfen nicht allein gelassen werden beim enormen finanziellen Support der digitalen Evolution für die notwendige digitale Transformation, an den Hochschulen muss die Digitalisierung die Grenzen der Fachbereiche überwinden. Der Masterplan muss einen breiten gesellschaftlichen Diskurs organisieren zu guter Produktion und guten Produkten 4.0, zu guter Arbeit und zu Mitbestimmung 4.0. Die Ergebnisse dieses Diskurses müssen dann einfließen in gesetzliche Rahmenbestimmungen. Der Masterplan soll die Einrichtung einer Digitalisierungsagentur als Servicestelle enthalten, mit der Aufgabe, Unternehmen und Verbraucher zu informieren, Behörden als zentrale und kompetente Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen und auch Umsetzungshemmnisse für politische Strategien zu identifizieren und abzubauen. Es geht also um den nachhaltigen Aufbau von Digitalisierungskompetenz in ökonomischer, rechtlicher und technischer Dimension.

 

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