SPD Unterbezirk

Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Schon jetzt fünf Beamte zu wenig

Veröffentlicht am 16.02.2012 in Allgemein

Reiner Striegl (rechts) und Werner Stopfer mit MdL Annette Karl

Annette Karl sagt Eschenbacher Polizeiinspektionsleitern Hilfe bei Besetzung offener Dienststellen zu
„Sie leiten eine anspruchsvolle Inspektion, die ein Garant für das Sicherheitsgefüge der Region ist.“ Dieses Kompliment machte SPD-Landtagsabgeordnete Annette Karl den Dienststellenleitern Reiner Striegl und Werner Stopfer bei einem Informationsbesuch in der Polizeiinspektion (PI). Sie gaben der Parlamentarierin den Wunsch mit auf den Weg, sich in München für die Besetzung aller ausgewiesener Dienstposten einzusetzen.
Striegl sah im Besuch Karls eine Basisinformation vor Ort und wusste das Interesse über die Belange der Polizei zu schätzen. Er beklagte, dass der Sollstärke von 41 Beamten nur ein Ist-Bestand von 36 gegenübersteht.
Da von diesen im laufenden Jahr drei Kollegen ausscheiden und für die nächsten Wochen nur eine Ganz- und eine Halbtagskraft zugewiesen sind, hofft er auf eine weitere Verstärkung zum Zuteilungstermin am 1. September.

Auf Nachfrage berichtete er von zwei Kolleginnen in Vollzeit- und einer in Teilzeitbeschäftigung. Für dringend erachtete Striegl die Einstellung einer ausreichenden Anzahl von Polizeianwärtern. Dies begründete er mit dem anstehenden Ausscheiden geburtenstarker Jahrgänge.
Annette Karl, die regionale SPD Mandatsträger wegen Erkrankung entschuldigte, dankte für die Möglichkeit, sich jedes Jahr zu aktuellen Themen austauschen zu können. Sie sicherte zu, „seitens des Landes unterstützend tätig zu werden“. Als positiv für die Polizei wertete sie das Landtagsmandat eines Polizeibeamten, der sich als „kompetenter Fürsprecher“ eingebracht habe und Verbesserungen erreichen konnte.

Einsatzzentrale bewährt
Interessiert zeigte sich die Abgeordnete zu Überlegungen der PI, als Präventivmaßnahme in Grafenwöhr eine Videoüberwachung einzurichten. Thema der Aussprache war auch die Organisationsreform in der Polizeistruktur, die zu einer Verschlankung
führen soll. Hierzu Reiner Striegl: „Die Häuptlinge sind weniger geworden und die Dienststellenleiter erhielten mehr Aufgaben.“ An Beispielen gab er zu erkennen, dass sich das System der Einsatzzentrale (EZ) bewährt habe und die dortigen Kollegen sehr professionell arbeiteten.
Mit 45 Dienststellen obliege dem EZ-Präsidenten eine breite Führungsspanne. Bei den monatlichen Besprechungen in Regensburg zeige er ein hohes Engagement. „Ich fühle mich gut aufgehoben, und der Informationsfluss untereinander ist sehr gut.“
Überzeugt zeigte sich Werner Stopfer, dass fehlende Ortskenntnisse der EZ-Kollegen nicht zu Verzögerungen im Einsatz geführt haben. Der Informationsaustausch zu Dienstrechtsreform, Beförderungsmöglichkeiten und den dazu erforderlichen Haushaltsstellen ergab, dass durch das anzuwendende Qualifikationssystem Missstimmungen vorprogrammiert sind.
Auf die Wünsche der Inspektion angesprochen räumte Striegl ein, dass man mit Kraftfahrzeugen gut ausgestattet sei, jedoch innerdienstlich sparen muss. Er berichtete von bevorstehenden energetischen Maßnahmen an Fenstern, Fassade und Heizung, deren Bedarf von Präsidium und Bauamt erkannt wurden.

Im Vorjahr eine Aufklärungsquote von 68 Prozent
Die örtliche Polizeistatistik weist für das abgelaufene Jahr 727 Verkehrsunfälle aus, von denen 33 auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen waren. Als Schwerpunkte der Überwachung nannte Inspektionsleiter Reiner Striegl Geschwindigkeitsmessungen mit der Laser-Pistole und Alkoholkontrollen.
Zehn Unfällen mit Alkoholeinfluss stünden 60 folgenlosen Trunkenheitsfälle gegenüber. „Alkohol am Steuer zieht sich durch alle Altersgruppen. 90 bis 95 Prozent der Jugendlichen verhalten sich sehr verantwortungsvoll“, wusste Striegl. Eine Zunahme sei bei US-Angehörigen zu beobachten.
In seinen Aussagen zur Kriminalstatistik 2011 nannte er 939 Fälle mit der relativ hohen Aufklärungsquote von 68 Prozent. Allerdings seien viele Dienststellen wie zum Beispiel Sulzbach-Rosenberg mit zirka 1400 Fällen wesentlich stärker belastet.
Die niedrigen Eschenbacher Zahlen wertete Landtagsabgeordnete Annette Karl als ein Ergebnis von Prävention und Präsenz. „Unser Überwachungsbedarf durch den Truppenübungsplatz und an Buslinien schlägt sich jedoch in keiner Statistik nieder“, bedauerte Striegls Stellvertreter Werner Stopfer. Der Präventionsfaktor sei nicht messbar. Als Karl den Inspektionsbereich als „relativ heile Welt“ bezeichnete, warf Striegl mit Hinweis auf den jüngsten Mord in Weiden ein, dass sich dies „von heute auf morgen ändern kann“.

Bild und Text rn für Der Neue Tag, vom 16.02.2012

 

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