SPD Unterbezirk

Auch in Waldershof nutzte die SPD den Aschermittwoch zum politischen Schlagabtausch. Ortsvereinvorsitzender Uwe Sonnemann und Kreisvorsitzender Rainer Fischer sparten nicht mit Kritik. Unter den zahlreichen Zuhörern im Gasthaus „Schwarzer Ritter“ war auch eine große Abordnung des SPD-Ortsvereins Marktredwitz.

Hart ging Sonnemann mit der gut 100 Tage dauernden „Wunsch-Ehe“ zwischen CDU/CSU und FDP auf Bundesebene ins Gericht. Er kritisierte eine „Plünderung der öffentlichen Kassen durch Steuergeschenke“. „Wer soll diese Steuer-Party bezahlen?“, fragte der Ortsvorsitzende in die Runde und gab selbst die Antwort: „Klar ist, dass Leistungen gekürzt werden müssen und Gebühren steigen werden.“ Scharf verurteilte er im Gesundheitswesen eine „unsoziale Kopfpauschale, die nichts mit einer von den Sozialdemokraten gewünschten solidarischen Bürgerversicherung zu tun hat“. Auch für die schwarz-gelbe Energiepolitik, die einem „Rückmarsch in den Atomstaat“ gleiche, fand der Ortsvorsitzende kein Verständnis.
In der Waldershofer Stadtpolitik stieß Uwe Sonnemann vor allem ein Satz sauer auf. Nachdem Friederike Sonnemann (SPD) in der jüngsten Stadtratssitzung in der Debatte über eine riesige Freiflächen-Photovoltaikanlage angeregt hatte, die Meinung der betroffenen Bürger zu berücksichtigen, hatte Hilmar Wollner (CSU) gesagt: „Wenn wir immer die Bürger entscheiden lassen, dann ist der Stadtrat überflüssig.“ Der SPD Vorsitzende machte deutlich, dass dies nicht Politik der Waldershofer
SPD ist. Ganz im Gegenteil: „Wir wünschen uns eine rege Bürgerbeteiligung.“
SPD-Kreisvorsitzender Rainer Fischer formulierte seine Kritik an der Bundesregierung im Stil einer Büttenrede: „Ja ist es denn überhaupt zu
fassen, haben die im Schrank noch alle Tassen?“ Kurze Zeit später setzte
er noch eins drauf: „Ohne Sachverstand und völlig blank, so zeigt sich
die Regierungsbank!“

Zum Bild: Beim Politischen Aschermittwoch des SPD-Ortsvereins Waldershof diskutierten Rainer Fischer (Dritter von rechts) und Uwe Sonnemann (Zweiter von rechts) im Anschluss an ihre Reden mit den Zuhörern. Auch der Vorsitzende der SPD Marktredwitz, Sebastian Macht (rechts), beteiligte sich an den Gesprächen.

aus "Der Neue Tag" von ter