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Medikamente künftig nur noch per Klick?

Veröffentlicht am 07.12.2016 in Landespolitik

Herr Martin Wolf, 2. Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes im Bezirk Oberpfalz, war zum persönlichen Gespräch bei Frau MdL Annette Karl. Anlass war das aktuelle Urteil des Europäischen Gerichtshof, das besagt, dass die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente von ausländischen Versandhändler nicht mehr an die festen Preise in Deutschland gebunden sind.

Herr Wolf, der selbst Apotheker ist, befürchtet, dass es durch die Umsetzung des Urteils zum Verdrängungswettbewerb zwischen ausländischen Versandhändlern und inländischen Apothekern kommt. Diesen würden die Apotheker vor Ort aber auf lange Sicht verlieren, da sie ja an die Festpreise für verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland gebunden sind. Diese Festpreise beurteilt Karl als positiv, da sie garantieren, dass jeder Bürger an jedem Ort das verschreibungspflichtige Arzneimittel zum gleichen Preis bekommt und nicht wie in anderen Ländern Mangelsituationen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten zu massiv erhöhten Preisen führen. Durch den Verdrängungswettbewerb würde sich die Rückläufigkeit der Anzahl der Apotheken in Bayern nochmals drastisch verstärken. 

Dies würde zu Lasten der Medikamentenversorgung der Bevölkerung gehen und vor allem zum großen Problem für den ländlichen Raum werden. Des Weiteren würde eine persönliche Expertenberatung durch den Apotheker wegfallen, die in vielen Fällen unverzichtbar ist. Frau Karl sprach sich gegenüber Herrn Wolf klar dafür aus, dass verschreibungspflichtige Medikamente auch weiterhin in der Hand der Apotheker vor Ort bleiben sollen und der Versandhandel mit ihnen verboten gehört. Dies ist auch in dreiviertel aller EU-Länder der Fall, wie Herr Wolf bekräftigte. Nur so bekommt man die  entsprechend geschulte Beratung und auch weitere Tipps im Krankheitsfall, unterstrich Annette Karl.

 

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