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MdB Werner Schieder und MdL Annette Karl informieren sich in Waldsassen über Sorgen des BRK

Veröffentlicht am 23.02.2010 in Presse

„Ich fordere eine Helfergleichstellung zwischen ehrenamtlichem Engagement im Roten Kreuz und bei der Feuerwehr“ – diesen Wunsch äußerte BRK-Bereitschaftsleiter Helmut Zeitler am Freitag gegenüber den SPD-Politikern MdB Werner Schieder und MdL Annette Karl. Ein Thema des Informationsgesprächs im Waldsassener Rot-Kreuz-Heim war auch die Führerscheinproblematik bei Einsatzfahrten ins benachbarte Böhmen.

„Es kann nicht sein, dass Feuerwehrdienstleistende nach drei Stunden Einsatz arbeitsfrei bekommen, während BRK-Helfer für ihren Einsatz Urlaub nehmen müssen und nach Einsatzende wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren müssen“, betonte Zeitler. Während die Kommunen Verdienstausfall bei Feuerwehreinsätzen bezahlten, gingen Rot-Kreuzler gänzlich leer aus. Zeitler bat die SPD-Parlamentarier um Unterstützung, eine gerechte Regelung zu finden.
Problem bekannt
„Dieses Problem kennen wir und es wurde auch schon zur Sprache gebracht“, versicherte MdB Werner Schieder. MdL Annette Karl versprach, den neuesten Sachstand in Erfahrung zu bringen und sich dann wieder beim Roten Kreuz in Waldsassen zu melden. Bereitschaftsleiter Helmut Zeitler berichtete anschließend, dass pro Woche zwei bis drei Einsatzfahrten ins benachbarte Tschechien nötig seien, um Patienten ins Krankenhaus nach Waldsassen zu holen. Dabei handele es sich nahezu ausnahmslos um deutsche Kurgäste, die die Einrichtungen im Bäderdreieck nützten und dann ärztliche Hilfe benötigten. Problematisch sei, dass die Fahrer der Einsatzwagen über einen Führerschein verfügen müsse, der das Führen von Fahrzeugen bis zu 7,5 Tonnen erlaube. Mit normalem Führerschein dürfe ein Rettungsfahrzeugführer nicht nach Tschechien einreisen. Der Erwerb eines Lkw-Führerscheins sei aber mit Zusatzkosten in Höhe von 1500 bis 2000 Euro verbunden. Zeitler forderte, dass eine EU-Regelung auch in Tschechien Anwendung finden solle, wonach ein Sonderführerschein ausreiche.
MdB Werner Schieder erwiderte, dass eine solche Ausnahme wohl nicht einfach zu erreichen sein werde, weil die Regierung in Prag zustimmen müsse. Schieder hielt es aber auch für vorstellbar, dass die Euregio Egrensis tätig werden könne.
Nur mit Lkw-Führerschein
Wachleiter Manfred Maurer betonte, dass er nur Rettungsfahrer nach Tschechien schicke, die im Besitz eines gültigen Lkw-Führerscheins seien. Die Herstellung einer sicheren Rechtsgrundlage sei nur durch die Politik möglich. Bekannt wurde in diesem Zusammenhang, dass viele tschechische Kurhotels damit würben, dass deutsche Gäste im Krankheitsfall in ein deutsches Krankenhaus kämen. Bereitschaftsleiter Zeitler informierte, dass im Jahr rund 120 solcher Einsätze anstünden. Er verhehlte nicht, dass sich dies für das Rote Kreuz auch finanziell lohne. Nicht zuletzt würdigten MdB Schieder und MdL Karl die örtlichen BRK-Bereitschaft für deren nicht leichte Arbeit und dankten den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern für den Dienst am Bürger. Ausdrücklich lobte Schieder die intensive Zusammenarbeit mit dem tschechischen Rettungswesen.

Zu einem Informationsgespräch kamen am Freitag SPD-Parlamentarier, SPD Stadträte und BRK Vertreter in Waldsassen zusammen. Dabei waren (von links) Stadträtin Monika Gerl, SPD Ortsvorsitzender und Stadtrat Helmut Plommer, Wachleiter Manfred Maurer, Rettungssanitäter Stefan Weberpals, MdL Annette Karl, Bereitschaftsleiter und SPD-Stadtrat Helmut Zeitler sowie MdB Werner Schieder.

 

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