Info-Tour durch den Naturpark
Erbendorf/Friedenfels. Postkartenidylle pur: Der Steinwald zeigte sich von einer seiner schönsten Seiten, als die SPD-Landtagsabgeordnete Annette Karl am Montag den Naturpark besuchte. Die imposante Herbstlandschaft ließ für kurze Zeit vergessen, dass den Naturparkverein im Jubiläumsjahr auch Sorgen drücken. Vor allem die drohende Kürzung der Fördermittel und die immer schlimmer werdende Gängelung durch die Behörden machen den Verantwortlichen zu schaffen.
Die erste Station der Exkursion durch den Steinwald war die Burgruine Weißenstein. Burgbesitzer und Naturpark-Vorsitzender Eberhard Baron von Gemmingen-Hornberg ging auf die lange Geschichte und die große Bedeutung der Burganlage in früheren Zeiten ein. Durch die unermüdliche Arbeit der Gesellschaft Steinwaldia wurde die Ruine in den vergangenen Jahren aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Nun zeigt sich der einstige Herrschaftssitz derer von Nothafft wieder als imposantes Baudenkmal. Die Burgruine ist heute eine der wichtigsten touristischen Ziele im Naturpark Steinwald. Die bekannten Weißenstein-Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen ziehen in den Sommermonaten wahre Besuchermassen an. Diese und andere Highlights im Naturpark sind Teil des Besucherlenkungskonzeptes, erklärte Baron von Gemmingen-Hornberg. Wir versuchen die Besucher ganz gezielt an bestimmte Punkte zu führen. Andere, sensible Bereiche des Naturparks werden dagegen gänzlich verschont. Hier finden seltene Tierarten, wie das scheue Auerwild, ihren Lebensraum.
Natürlich durfte ein Aufstieg auf den Burgfried nicht fehlen. Der Wald präsentierte sich in einem atemberaubenden goldenen Herbstkleid. Die Abgeordnete genoss den weiten Rundumblick vom Böhmerwald bis ins Fichtelgebirge.
Nach einer Zwischenstation an der sogenannten Wolfsgrube, bei der zurzeit archäologische Ausgrabungen laufen, besichtigte Annette Karl die Glasschleife bei Arnoldreuth. Norbert Reger erläuterte dem Gast die ambitionierten Pläne, die die Gesellschaft Steinwaldia hier hat. Die Vereinsmitglieder restaurieren bereits mit viel Enthusiasmus das historische Anwesen in dem ein Kultur- und Ausstellungszentrum entstehen soll. Auch der Naturpark Steinwald wird hier eine Info-Stelle einrichten.
Die Abgeordnete zeigte sich am Ende ihrer Info-Tour beeindruckt von dem Idealismus mit dem im Naturpark Steinwald die Aufgaben angepackt werden. „Wir haben als Politik die Aufgabe solche Aktionen zu unterstützen!“ Es sei außerordentlich wichtig, dass die Menschen – vor allem die junge Generation – sich mit ihrer Heimat identifizieren. Jede einzelne Initiative sei dabei wichtig. Bei den vom Naturparkvorstand angesprochenen Problemen bei der Förderung von Projekten sagte sie ihre Unterstützung zu. Sie war sich mit den Verantwortlichen darüber einig, dass die Regionalisierung von bestimmten Behördenaufgaben hier ein richtiger Ansatz sein könnte. Sie verstünde sich als leidenschaftliche Kämpferin für den ländlichen Raum, so Annette Karl. „Damit wir in München überhaupt wahrgenommen würden, bedürfe es noch viel mehr gemeinsamer Anstrengungen, über alle Parteigrenzen hinweg.“
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