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Konjunkturpaket hat Klimaschutz zum Ziel

Veröffentlicht am 07.07.2009 in Umwelt

Der Altbau der Volksschule

Sachstandsbericht zu Vorwürfen einiger CSU-Stadträte!

Die in den letzten Wochen immer wiederkehrenden Vorwürfe zu Sinn und Zweck der energetischen Sanierung der Volksschule gleichen einer Schallplatte mit Sprung, es wird immer wieder das gleiche Lied gespielt. Den Bürgerinnen und Bürgern von Eschenbach wird immer nur ein Aspekt, die vermeintliche Diskrepanz zwischen Investitionen und Einsparpotential vor Augen gehalten, doch diese Argumentation bewegt sich an der Oberfläche und geht nicht in die Tiefe. Um dem neutralen Zeitungsleser die Zusammenhänge und die Zielrichtung dieser von der Bundesregierung gewünschten Maßnahme näherzubringen, bedarf es neutraler und wissenschaftlich fundierter Informationen.

Nach den Ergebnissen des Dritten Sachstandsberichts des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC) vom April 2001, in dem die weltweit führenden Klimaforscher zusammenarbeiten, hat der globale Klimawandel bereits begonnen.

Der 4. IPCC-Bericht von 2007 bildete die Grundlage für EU-Beschlüsse die Treibhausgase bis zu 30 % bis zum Jahr 2020 zu senken; zugleich prognostiziert er eine mehr als 90%ige Wahrscheinlichkeit des anthropogenen Klimawandels.
Die Bundesregierung teilt diese Auffassung des IPCC und macht sich die Ergebnisse zu Eigen. Es liegen neue und stärkere Befunde dafür vor,dass der größte Teil der in den letzten 50 Jahren beobachteten Erwärmung der Erdatmosphäre auf vom Menschen verursachte Aktivitäten zurückzuführen ist. Dabei kommen den steigenden Treib-hausgasemissionen aufgrund des Bevölkerungswachstums und des größeren Energieverbrauchs sowie Landnutzungsänderungen in erheblichem Umfang eine besondere Bedeutung zu. Seit Beginn der Industrialisierung vor ca. 150 Jahren sind in der Erdatmosphäre die Konzentrationen der sog. Treibhausgase – insbesondere Kohlendioxid, Methan, Distickstoffoxid und Ozon – deutlich gestiegen. Es gilt als praktisch sicher, dass Kohlendioxid-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe dominanten Einfluss auf die Entwicklung der atmosphärischen Kohlendioxid-Konzentrationen während des 21. Jahrhunderts haben werden. Eine unnatürliche und rasche Erwärmung der Erdatmosphäre von 1,4 bis 5,8 o C wird mit hoher Wahrscheinlichkeit drastische Auswirkungen auf die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen haben. Der anthropogene Klimawandel wird sich außerdem für viele weitere Jahrhunderte fortsetzen. Es ist damit zu rechnen, so die IPCC, dass bei ungehindertem Fortgang der Emissionsentwicklung der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um ca. 10 bis 90 cm ansteigen wird. Daraus erwächst die Gefahr der Überflutung ganzer Inselstaaten und zahlreicher tief gelegener Küstenregionen. Insbesondere in den warmen äquatorialen Klimazonen käme es durch Veränderungen der Niederschlags- und Verdunstungsverhältnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer zunehmenden Austrocknung und Degradation der Böden sowie zu einem spürbaren Rückgang der Nahrungsmittelpro-duktion und Artenvielfalt. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung von Tropenkrankheiten und einer starken Zunahme extremer Wetterereignisse. Als Quintessenz der daraus resultierenden Konsequenzen sagt der Sachstandsbericht folgendes: „Eine derartige Stabiliserung ist nur durch eine drastische Reduzierung der globalen Kohlen-dioxid-Emissionen erreichbar.“

Diese Stabilisierung soll und wird durch die Maßnahmen der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude, so die Zielrichtung dieser von der Regierung eingeleiteten Fördermaßnahmen, nachhaltig unterstützt. Unter klimapolitischem Handlungszwang agierend hat die Bundesregierung die Fördersätze für die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude auf 87,5 % festgesetzt und damit die Weichen für flächendeckende Energieeinsparungen gestellt. Für die Volksschule bedeutet dies in Zahlen ausgedrückt, dass den Investitionskosten von rund 305.000 € Fördergelder von 266.800 € gegenüber stehen. Ziel der gesamten Maßnahme ist eine Reduzierung des Ölverbrauchs von derzeit ca. 37.900 Liter auf ca. 27.500 Liter jährlich. Der CO2-Emissionen werden daraus resultierend um 42 Tonnen gesenkt. In diesem Zusammenhang muss auch die im Zusammenhang mit dem Anbau an die Volksschule wieder genutzte Heizvariante auf Basis des Brennstoffs Heizöl in Frage gestellt werden.

Alle Veranwortlichen müssen ihr energiepolitisches künftiges Handeln eigentlich am abschließenden indianischen Sprichwort ausrichten:
„Wir haben die Erde von unseren Eltern nicht geerbt, sondern wir haben sie von unseren Kindern nur geliehen.“

 

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