Annette Karl zum Analogkäse: Gesundheitsminister Söder lässt Verbraucher im Stich - Statt 399 jetzt nur noch 90 Proben bedeutet fast Aufruf zum Missbrauch
Mit Unverständnis reagiert die SPD-Sprecherin für den ländlichen Raum, Annette Karl, auf die Antwort des bayerischen Umweltministers auf ihre Anfrage zum Analogkäse.
Karl hatte auf die Problematik hingewiesen, dass Analogkäse ein Kunstprodukt aus Eiweißpulver, Wasser, Pflanzenöl und Geschmacksverstärkern ist, der bei vielen Menschen allergische Reaktionen hervorruft. Angesichts der sich häufenden Meldungen über einen verstärkten Einsatz von Analogkäse in der Nahrungsmittelindustrie, z.B. bei Tiefkühlpizzas und in der Speiseeisherstellung (zur Zeit werden in Deutschland pro Jahr circa 100.000 Tonnen produziert), fragte sie die Staatsregierung nach Kontrollmaßnahmen, besseren Informationen für die Verbraucher und Maßnahmen für die Milcherzeuger, die durch den Einsatz pflanzlicher Fetten mit massiven Einbußen beim Milchabsatz weiter massiv belastet werden.
Annette Karl: „Minister Söder lässt die Verbraucher im Stich! Und das, obwohl gerade Landwirtschaftsminister Brunner ankündigt, er werde zusammen mit dem Umweltminister bei Analogkäse Kennzeichnung und Kontrolle intensivieren. Hier weiß anscheinend das eine Ministerium nicht, was das andere gerade verkündet hat. Söder sieht keinerlei Veranlassung, gesetzlich irreführende Werbung mit schönen Käsebildchen zu unterbinden, verweist nur auf die Zutatenliste bei Fertigprodukten. Also müssen sich die Verbraucher auch weiterhin z.B. bei einer Tiefkühlpizza mühselig durch das Kleingedruckte lesen um feststellen zu können, ob es sich um ein völlig käsefreies Produkt handelt.
Zum anderen werden sogar die Kontrollen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, die Verstöße gegen die Kennzeichnungspflicht aufdecken sollen, weiter reduziert. Karl: "Wurden 2007/2008 noch 399 Proben untersucht, so sind für 2009 von Dr. Söder nur 90 Proben angekündigt! Dies ist vor dem Hintergrund weiter ansteigenden Einsatzes von Käseimitaten in allen Lebensmittelbereichen fast eine Aufforderung zum Missbrauch."
Die SPD-Fraktion wird ein Antragspaket zum Thema Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf den Weg bringen. Karl: „Damit die Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft das essen können, was ihnen auf der Verpackung angekündigt wird. Auf eine Pizza gehört Käse, ins Eis Milch und Sahne und nicht Kunstprodukte aus der Retorte!"
Homepage Landtagsabgeordnete Annette Karl
