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Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Fifty-fifty für die Frauen - Annette Karl zu Gast bei der AsF in Weiden im Rahmen des Internationalen Frauentags

Veröffentlicht am 11.03.2018 in Presse
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"Wir feiern heute und genießen einen Abend, der uns Frauen gehört, mit einem tollen Programm." So begrüßte Sabine Zeidler, Stadträtin und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF), am Internationalen Frauentag im voll besetzten "Almhütt'n"-Saal die überwiegend weiblichen Besucher, die mit Blumen beschenkt wurden. Sie hatte nicht zu viel versprochen, denn es wurde ein Programm mit historisch-politischen Inhalten und fröhlich-bunter Unterhaltung geboten.

Geleitet von der deutschen Politikerin Clara Zetkin und geprägt durch den Kampf um Gleichberechtigung, Verbesserung der Lebensbedingungen und das Wahlrecht für Frauen, hatte der erste internationale Frauentag am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und in den USA stattgefunden. 1921 wurde als neuer fester Termin der 8. März bestimmt. Als bedenklich bezeichnete Zeidler die Tatsache, dass seit einigen Jahren vor allem Frauen in den westlichen Ländern diesen Tag kritisch hinterfragen. Auch heute noch würden Frauen unterdrückt und diskriminiert, müssten Gewalt erleiden, verdienten weniger als Männer und seien in Spitzenpositionen unterrepräsentiert. Im Bundestag schrumpfte der Frauenanteil auf 30,7 Prozent, im Bayerischen Landtag sogar auf 28 Prozent.

Landtagsabgeordnete Annette Karl sprach in ihrem Grußwort von einer Veranstaltung, die Mut mache. Man könne Defizite beklagen, aber auch die Stärke der Frauen feiern, die empathischer, teamfähiger und in der Schule leistungsfähiger sind als die Männer. Sie rief alle Frauen auf, mehr Selbstbewusstsein zu zeigen, in die Parlamente Frauen zu wählen und einzufordern, was ihnen im Vergleich zu den Männern zustehe, nämlich jeweils die Hälfte.

Es müsse familienfreundliche Arbeitszeitmodelle geben, wie sie zum Beispiel in Dänemark funktionierten, es müsse die Lebensleistung der Rentnerinnen anerkannt werden, was leider im neuen Koalitionsvertrag nicht ausreichend erfolgt sei, und es müsse ein anderes Rollenverständnis geben, wobei sich Mädchen auch für MINT-Berufe interessieren sollten. Frauen müssten endlich in jene Ämter, in denen das Geld verteilt werde.

OB für "Reißverschluss"

OB Kurt Seggewiß zeigte an Beispielen der Stadt auf, dass die Hälfte der Führungspositionen von Frauen besetzt sei. Es herrsche dann in Führungsrunden ein anderes, besseres Gesprächsklima und Zielorientiertheit. Für die anstehenden Landtags- und Bezirkstagswahlen habe die SPD viele Frauen als Kandidaten nominiert. Für die Stadtratswahlen versprach er eine Listenaufstellung nach dem Reißverschlussverfahren. Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hildegard Ziegler bezeichnete es als wichtig, am Frauentag die Verhältnisse zu erkennen und an den übrigen Tagen des Jahres zu versuchen, diese im Sinne der Frauen zu ändern. Brigitte Bachmann, Bürgermeisterin der Gemeinde Birgland, berichtete von ihren kommunalpolitischen Erfahrungen im Verhältnis von Männer und Frauen.

Geschichte geschrieben

Abwechselnd stellten Mitglieder des Teams um Sabine Zeidler bedeutende Frauen aus der Geschichte vor. Anke Reiß befasste sich mit der Frauenbewegung der Suffragetten in Großbritannien Anfang des 20. Jahrhunderts. Waltraud Koller-Girke erinnerte an die sozialdemokratische Politikerin Tony Pfülf, die während der Revolution 1918/19 einzige Frau im Arbeiter- und Soldatenrat München war und der Weimarer Nationalversammlung angehörte, in der sie mit anderen die Anschaffung des sogenannten Lehrerinnenzölibats durchsetzte. Sonja Schreglmann stellte die österreichische Schriftstellerin Bertha von Suttner vor, die 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Für Unterhaltung sorgten zwischendurch Lore und Willi mit den Sketchen "Der stumme Angeklagte" und "Moritat vom Mann". Am Ende der Veranstaltung zeigte die russische Folkloregruppe "Kalinka" mit gekonntem mehrstimmigen Gesang und Tanzeinlagen, wie Integration perfekt gelingen kann. Gekleidet in Dirndln und Lederhose, verteilten der Sänger und die fünf Frauen Rosen, animierten zum Mitsingen des Hits "Anton aus Tirol" und des Oberpfälzer "Lieds vom Floh".

(Quelle: Onetz vom 09.03.2018; fsb)

 

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