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Weiden-Neustadt-Tirschenreuth

Brotzeit statt Plastik - Gut besuchter Dämmerschoppen der SPD

Veröffentlicht am 16.02.2020 in Ortsverein

Der Dämmerschoppen des SPD-Ortsvereins im Gasthaus Bayer mit Bürgermeisterkandidat Jochen Neumann stand unter dem Motto „Was liegt ihnen am Herzen? Wir kommen zu ihnen“. Mit dabei war MdB Uli Grötsch. Die Gaststube war bis auf den letzten Platz belegt. Neben Wildenreuther Bürgern kamen auch viele Interessierte aus Erbendorf, um den Ausführungen von Jochen Neumann und den Grußwortrednern zu lauschen. „Fünf Uhr nachmittags an einem Donnerstag ist nicht gerade die beste Zeit“, stellte OV-Vorsitzende Brigitte Scharf fest. Doch aufgrund des engen Terminkalenders des SPD-Bundesabgeordneten und Bayern-Generalsekretärs Uli Grötsch war es nicht anders möglich. Bevor es aber so richtig los ging, konnte sich Scharf einen Kommentar zu den kleinen Seitenhieben der Schwarzen und der Freien Wähler wegen der Brotzeiten bei den SPD-Wahlveranstaltungen nicht verkneifen. „Wir haben heuer auf Plastikwerbung verzichtet! Also keine Flaschenöffner, Kugelschreiber oder Ähnliches“, führte Scharf aus. „Interessierte, die sich unsere Wahlveranstaltung anhören, bekommen dafür im Anschluss wenigsten eine Brotzeit.“ Der Applaus aus dem Publikum hierfür war nicht zu überhören.

„Nichts ist so emotional wie eine Kommunalwahl, besonders dann, wenn der amtierende Bürgermeister aufhört“, stellte MdB Uli Grötsch fest. „Denn die interessante Frage dabei ist, wie es in Zukunft weitergeht. Es gebe einen Unterschied zwischen einer schwarzen und einer roten Kommunalpolitik. „Sozialdemokratische Kommunalpolitik denkt und arbeitet für die Zukunft, sie traut sich was und ist bestrebt, das Leben der Menschen zu verbessern.“

Auf die Erbendorfer SPD-Stadtratskandidaten, die ins Rennen geschickt werden, sei Grötsch als Generalsekretär und SPD-Chef der nördlichen Oberpfalz stolz. „Alte Erfahrene sind ebenso auf der Liste wie ganz Junge.“ Ganz besonders freute er sich über den SPD-Bürgermeisterkandidaten Jochen Neumann. „Auf ihn treffen Fähigkeiten zu, die ein Bürgermeister braucht.“
„Dass dein Herz für Erbendorf schlägt, weiß jeder“, so der Bundestagsabgeordnete. „Du bist ein eingefleischter Erbendorfer und du machst das aus innerstem Antrieb.“ Wichtig sei nach Grötschs Worten, dass Leute im Rathaus die Integrationskraft haben, die Bürger in die Zukunft mitzunehmen und dass sie mit ihnen im Austausch seien. „Das trifft auf dich zu“, hob er hervor. „Ich bin froh über deine Kandidatur.“

Zum SPD-Wahlprogramm stellte der Bundestagsabgeordnete fest, dass die Politiker berechenbar sein müssen und die Menschen auch sehen, was sie so vorhaben. „Ein wichtiger Punkt, der auch in eurem Wahlprospekt steht“, so Grötsch. „Es ist nichts dabei, was man nicht machen kann. Alles Ziele mit Augenmaß und Sachen, die das Leben der Menschen jeden Tag ein Stück besser machen.“

Grötsch ließ es sich nicht nehmen, einen verbalen Abstecher nach Thüringen zu machen. „Erst wählen sie einen Ministerpräsidenten, einen Tag später machen sie eine Vollbremsung“, stellte er geladen fest. „Die gestrigen Brandstifter tun heute so, als ob sie harmlose Zündler waren.“ Der Bundestagsabgeordnete machte deutlich, dass das noch Konsequenzen haben werde, was in Erfurt passiert ist. „Es ist schnell verbrannt, was in den letzten Jahrzehnten in Deutschland aufgebaut wurde“, betonte der Bundestagsabgeordnete. „Die Methoden, die die AfD schon seit Jahren anwendet, sind die gleichen, wie sie die NSDAP in den 1920iger und Anfang der 30er Jahren angewandt hat.“
 

SPD-Landratskandidat Thomas Döhler fühle sich seit 20 Jahren im Landkreis „sauwohl“. Das war sein eigentlicher Beweggrund als Landratskandidat in den Ring zu steigen. In der Versammlung schnitt er einige Themen seines Wahlprogramms an und forderte, dass der Freistaat die Landkreise und Städte bei der Sanierung von Hallenbädern und Freibädern besser unterstützen muss.
„Die Staatsregierung hat für die Sanierung von Schwimmbädern bereits einen Investitionsbedarf von 1,5 Milliarden Euro errechnet und die CSU hat gleich eine Lösung geliefert: es gibt 20 Millionen Euro pro Jahr“, so Döhler. So könne es allerdings nicht funktionieren. Es sei schlichtweg zu wenig. „Entweder die Stadt bekommt 500 Euro oder ist bei einer Sanierung erst in 15 Jahren dran“, rechnete der Landratskandidat am Beispiel Erbendorf vor.

„Der NEUe MANN im Rathaus.“

Stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender Uli Roth gratulierte dem SPD-Ortsverein für dieses Wortspiel. „Es ist sehr gelungen.“ Auch mit dem Wahlprogramm konnte sich der Krummennaaber Bürgermeister identifizieren. „Es ist gut, ich hab Vieles davon so oder ähnlich schon in Krummennaab mit Erfolg umgesetzt. Alles Punkte, die funktionieren. Das ist gut!“


Fast ein bisschen ein Wildenreuther
„Zu meiner Familiengeschichte gehört Wildenreuth dazu“, merkte SPD-Bürgermeisterkandidat Jochen Neumann an. Dabei ging er aber gleich 300 Jahre zurück. „In Wildenreuth war bis 1729 gut zehn Jahre lang Paul Paucker evangelischer Pfarrer und sein Sohn Georg Andreas, der später in Erbendorf Pfarrer war, wurde im Jahr 1720 in Wildenreuth geboren.“ Beide sind Neumanns Vorfahren mütterlicherseits.
„Ich bin also ein klein wenig auch ein echter Wildenreuth“, rief er aus. „Das heißt, wenn ihr einen Bürgermeister haben wollt, der etwas Wildenreuther Blut in seinen Adern hat, dann bin ich der Richtige für euch.“
Zum Wahlprogramm führte Neumann aus, dass er für ein neues Miteinander in der Stadt stehe. „Das gilt auch im gleichen Maß für die Ortsteile, wie Wildenreuth“, betonte er. „Denn alle Ortsteile müssen gleichberechtigt wie die Kernstadt selbst behandelt werden.“ Mit ihm als Bürgermeister werde es kein „von oben herab“ geben. „Man darf den Stadtrat nicht vor vollendete Tatsachen stellen.“
„Die Vereine und Bürger in Wildenreuth zeigen viel Eigeninitiative“, stellte der Bürgermeisterkandidat fest. Als Beispiele nannte er die Dorfplatzgestaltung, den Siedlerspielplatz und aktuell die neue Wanderwegbeschilderung des OWV-Zweigvereins. Der Zusammenhalt in den Dorfgemeinschaften sei gut, es werde eine tolle Jugendarbeit in den Vereinen sowie der evangelischen Kirchengemeinde geleistet. „Das muss auch von Seiten der Stadt honoriert und unterstützt werden.“
„Aber in der ehemaligen Altgemeinde Wildenreuth gibt es noch viele Aufgaben“, stellte Neumann fest. Insbesondere nannte er dabei die desolaten Straßen, wie beispielsweise zum Friedhof, nach Frodersreuth oder die Straße zur Glashütte. „Was zügig umgesetzt werden muss, ist der vierte Bauabschnitt im Friedhof mit Errichtung einer Urnenwand.“ Nicht zuletzt stehe auch eine Modernisierung der Wildenreuther Kläranlage an sowie die Neugestaltung des Spielplatzes am Dorfweiher.  
Die nächste Veranstaltung unter dem Motto „Was liegt ihnen am Herzen? Wir kommen zu ihnen“ findet am Mittwoch, 19. Februar um 19.30 Uhr im Schützenhaus in Siegritz statt.

 

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