SPD Unterbezirk

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Kampf gegen „heiße Luft“

Veröffentlicht am 22.06.2016 in Ortsverein

Die SPD steckt in einem Umfragetief. Jetzt bräuchte es ein Wunder, um dies umzukehren, meint der Vohenstraußer SPD-Ortsvereinsvorsitzende Daniel Marx. „Wir müssen immer wieder hören: Gibt es die SPD eigentlich noch?“

Marx beantwortete diese Frage in der Jahreshauptversammlung im Gasthof „Zur Post“ mit einem klaren „Ja“ und rückte die positive Seite seiner Partei ins Blickfeld. Vor allem der Ortsverein sei eine lebendige Gemeinschaft, was mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt wurde

Kabarett-Abend ein Erfolg

Ein Großteil des Weihnachtsmarkterlöses führte die Gemeinschaft wieder wohltätigen Zwecken zu. Nutznießer war diesmal der Verein „Lebenswert“. Im Oktober war der Ortsverein erstmals Veranstalter eines KabarettAbends mit dem Titel „Zum Sterben schön“, was allerdings keine Anspielung auf den Ortsverein sein sollte. Vielmehr ging es darum, sich mit dem Thema Tod und Sterben auseinanderzusetzen, und zwar auf eine humorvolle und gehobene Art, sagte der Vorsitzende.

Der Erfolg sei überwältigend gewesen. Deshalb stehe für ihn fest, dass der Abend geradezu nach einer Wiederholung verlange. Das zweite Wintergrillen im Januar werde sich zukünftig im SPD-Jahreskalender etablieren. Nahezu in jedem Monat sei eine Veranstaltung organisiert worden. Allein deswegen sei die Behauptung „Der Ortsverein ist tot“ einfach nur falsch.

Allerdings verhehlte der Vorsitzende auch nicht, dass die Mitgliederzahlen nach unten gehen. Aktuell gehören 76 Mitglieder zum Ortsverein. Junge Leute fänden kaum mehr den Weg zur Politik. Für ihn einerseits verständlich, wenn er Tag für Tag mit verfolge, was in München, Berlin und auf der Welt so vor sich gehe. „Kontinuität, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Planungssicherheit sehen anders aus“. Noch gut erinnere er sich an das Versprechen des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der tönte: „Bei der Energiewende werde Bayern ganz vorne dabei sein“. Die Realität schaue jedoch anders aus.

Viele Widersprüche

Stundenlang habe Marx überlegt, was der Verkehrsminister Alexander Dobrindt in seiner bisherigen Amtszeit zustande brachte. Dabei kam er zu dem vernichtenden Urteil: „Gar nichts.“ Beim Bundesverkehrswegeplan setze man auf die Straßen anstatt auf die umweltfreundlicheren Schienen. „So viel zum Klimaschutz.“ Genau diese Unzuverlässigkeit, diese Widersprüche seien es, die junge Leute von der Politik fernhielten. Die SPD-Minister brächten sinnvolle Vorschläge ein, so Marx. Hingegen machten die Mitglieder der CDU und CSU eher Stammtischpolitik. „Viel heiße Luft, viel dummes und sinnloses Gerede.“

„Die sozialdemokratischen Minister leisten eine gute Arbeit“, bestätigte Gastrednerin, Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder. „Deutschland steht so gut da wie nie zuvor.“ Der Mindestlohn schadete der Wirtschaft keineswegs, wie vorher geunkt wurde. Im Gegenteil, er habe den Menschen gut getan. Vier Millionen Menschen hätten davon profitiert, und bei durchschnittlich 18 Prozent Lohnsteigerung könne man sich ausrechnen, was die Leute vorher verdient hätten, sagte Schieder.

Zur Rentenreform sei eine sachliche und ehrliche Diskussionen nötig. „Wir brauchen keinen Seehofer, der uns links überholen will, aber das Blinken vergessen hat.“ Längst habe sich bewahrheitet, dass die beste Rentenversicherung die über die gesetzlich stabilisierte sei. Schieder nannte sie die solideste Form.

In einer erstaunlichen Art und Weise hätten die Deutschen es geschafft, 1,2 Millionen Flüchtlinge aufzunehmen. Seither gebe es keine arbeitslosen Grundschullehrer und Sozialpä- dagogen mehr. Integration gehe jedoch nicht von heute auf morgen und brauche Zeit. Ein Drittel der Flüchtlinge seien unter 18 Jahren und die Hälfte aller Flüchtlinge unter 25 Jahren. Diese Tatsache solle die deutsche Bevölkerung als Chance begreifen und dem demografischen Wandel entgegensetzen. Mit der von der CSU geforderten Obergrenze sei diese Partei vom christlichen Handeln weit entfernt.

Daniel Marx weiter an der SPD-Spitze

Die Vohenstraußer SPD führt weiterhin Daniel Marx. Seine gleichberechtigten Stellvertreter sind Heinrich Rewitzer und Josef Schmid. Die Kassengeschäfte liegen bei Sigurd Passow. Um die schriftlichen Aufzeichnungen kümmert sich Roberto Troll. Zu Beisitzern ließen sich Gabriele Eichl, Ernst Schubert, Heiner Jungkunst, Josef Kreisl und Lorenz Ermer wählen. Zum Organisationsleiter ernannten die 19 Wahlberechtigten Roberto Troll und zum Seniorenbeauftragten Erich Völkl. Die Kasse prüfen wieder Heiner Jungkunst und Georg Lindner

Bildunterschrift: Daniel Marx (vorne, Zweiter von rechts) führt zusammen mit Heinrich Rewitzer (rechts) und Josef Schmid (links) die Vohenstraußer SPD an. Bundesweit befinde sich die SPD im Sinkflug, bedauerte der Vorsitzende. Da helfe nur noch ein Wunder.

Bild und Text: dob für Der Neue Tag

 

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